Lempertz
ALTE KUNST UND 19. JAHRHUNDERT INKL. SAMMLUNG DECKER
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Auktion14.11.2015
Ergänzt wird die hochqualitative Offerte von zahlreichen, sehr reizvollen Werken italienischer, flämischer und niederländischer Meister.
SKULPTUREN
Die 45 bedeutenden Skulpturen und Gemälde aus dem 14.-19. Jh. aus dem Nachlass des renommierten Frankfurter Kunsthändlers Dr. Bernhard Decker bilden den Höhepunkt der Skulpturen-Offerte. Decker legte größten Wert auf authentischen Erhaltungszustand undoriginale farbige Fassungen, besonders bei den gotischen hölzernen Skulpturen. Hervorzuheben sind zum Beispiel ein Relief mit der „Geburt Christi“ aus der Werkstatt Tilman Riemenschnei-ders (Lot 1812, 90/100.000) und die „Prophetenbüste“, Tirol um 1485/1490, aus der Sammlung Goldschmidt 1909 und danach in der Sammlung der Fürsten von Liechtenstein (Lot 1809, 60/70.000). Nicht weniger bedeutend ist ein Michael Erhard zugeschriebenes Büstenfragment des Hl. Bernhardin von Siena (Lot 1806, 70/80.000).
Schwerpunkte des regulären Angebots von 55 Skulpturen und Kleinplastiken des 13. – 19. Jh. aus Bronze, Holz und Stein bilden mittelalterliche und spätgotische Werke aus dem deutschsprachigen Raum. Höhepunkt dieser regulären Skulpturenofferte ist ein hochbeutendes norddeutsches Aquamanile des 13. Jh. in Form eines Löwen. Die 25 cm hohe und 23 cm lange Bronze-Skulptur stammt aus der Kölner Sammlung Bourgeois Frères, die von Lempertz am 24. Oktober 1904 versteigert worden ist – das Aquamanile trug die Lotnummer 660 (Lot 1844, 70/100.000). Zu den weiteren Spitzenstücken gehören eine um 1370/1380 entstandene, 73 cm große nordfranzösische Madonna mit Kind (Lot 1848) und eine zweite Madonna mit Kind aus der Werkstatt des zwischen 1481 und 1526 in Ulm tätigen Nikolaus Weckmann (Lot 1863, 25/30.000). Bemerkenswert ist ebenfalls eine Wolf Verdross (tätig in Südtirol um 1560/1575) zugeschriebene Supraporte (Lot 1871, 35/38.000).
19. JAHRHUNDERT
Barend Cornelis Koekkoeks großartiges Landschaftsbild gehört zu den bedeutendsten Werken des holländischen Romantikers aus den 1850er Jahren und ist gewiss das wichtigste Gemälde, das er 1858 gemalt hat – und ist ohne Zweifel die wichtigste seiner sächsischen Landschaften. Es ist sein letztes bedeutendes Bild, denn schon im darauffolgenden Jahr erlitt er einen Schlaganfall, was das Ende seiner Malerkarriere bedeutete. Koekkoek galt als der große, berühmte Landschaftsmaler Europas. Von besonderem Interesse ist dieses Gemälde außerdem, weil es viele Jahre Vincent van Gogh gehört hat. Nach dessen Versteigerung 1889 befand es sich ununterbrochen im Besitz einer deutschen Familie (Lot 1642, 150/180.000). Bei 50/60.000 liegt eine weitere Landschaft Koekkoeks mit Bäumen und Kühen an einem Bach (Lot 1643, 50/60.000).
Johann Bernhard Klombeck, einer der Schüler Koekkoeks in seiner Klever Akademie ist mit Winter im Reichswald präsent (Lot 1644, 30/40.000). Während Adolf Schreyer Arabische Reiter an einer Furt (Lot 1651, 50/60.000) und zwei arabische Reiter (Lot 1652, 40/50.000) zeigt, blickt Alois Schönn auf den Fischmarkt in Chioggia (Lot 1654, 30/35.000). Italienische Impressionen auch bei Guglielmo Ciardi mit seinen Segelschiffen im Sonnenuntergang (Lot 1680, 30/40.000) und einem Segelboot im Canale della Giudecca (Lot 1681, 28/35.000). Mit Gawriil Pawlowitsch Kondratjenko wird es russisch: Seine Abendstimmung in Sankt Petersburg und der Newa ist mit 70/90.000 bewertet (Lot 1691). Charakteristische Gemälde von Carl Spitzweg, Oswald und Andreas Achenbach, von Edouard von Grützner und Wilhelm Kunert runden die Offerte ab.
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Vorbesichtigung Köln 6. – 13. November