Dresden
45. Kunstauktion - 26. September 2015
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Auktion26.09.2015
Zur Eröffnungsauktion unserer neuer Räumlichkeiten am 26. September 2015 lädt unser Haus zum Entdecken und Erwerben von rund 800 Werken der Bildenden Kunst des 16. bis 21. Jahrhunderts, ergänzt durch ausgewählte Objekte aus dem Bereich des Kunsthandwerks.
Das 19. Jahrhundert ist mit qualitätvollen Gemälden vertreten, beginnend mit der nazarenischen Darstellung der Heiligen Anna Selbdritt mit dem Johannesknaben (Aufruf 2.500€), welche die Idee der tief sinnlichen und vergeistigten, italienisierenden Kunst des Lukasbundes widerspiegelt. Insbesondere die Arbeiten zweier Autodidakten überzeugen: Carl Spitzwegs kleinformatige Ölgemälde, Abendliche Buschlandschaft (Aufruf 6.000€) sowie Flußlandschaft mit Burgruine im Mondschein (Aufruf 4.500€), bestechen durch ihren beinahe impressionistischen Duktus innerhalb der spätromantischen Kompositionen. Dagegen stellt das reizvolle und spannungsgeladene, spätbiedermeierliche Landschaftsgemälde von Franz Wilhelm Leuteritz "Parthie bei Niedergrund an der Elbe (sächsisch böhmische Grenze)", dank der getreuen Wiedergabe der kleinen Ortschaft ein Zeugnis von unschätzbarem Wert dar. Eugen Brachts atmosphärisch dichtes und stimmungsvolles Gemälde "Göhren auf Rügen" (Aufruf 5.500€) thematisiert die Lichtverhältnisse der Küste, während "Tempi Passati" (Aufruf 10.000€), eine aus dem Spätwerk singuläre Arbeit Julius Hübners, in ihrem Motiv sowie ihrem herbstlichem Kolorit vom allgegenwärtigen Kreislauf des Lebens erzählt.
Die Sektion des 20. Jahrhundert wird mit Robert Hermann Sterl "Waldarbeiter" (Aufruf 4.200€) eingeleitet und setzt sich mit Josef Hegenbarths ausdrucksstarken Würfelspielern (Aufruf 7.500€), einem Gemälde aus der expressiven Phase des Künstlers fort. Mit Curt Erhardt "Militarismus" (Aufruf 5.000€), kommt in dieser Auktion das Werk eines Vertreters der zweiten expressionistischen Generation zum Aufruf. Beklemmend eindrucksvoll präsentiert sich Magnus Zellers zeitkritischer "Hilferuf" (Aufruf 6.000€), einer surreal anmutenden Arbeit aus dem Jahr der Umsiedelung des Künstlers in seine neue Walheimat Hamburg. In der Maltradition in Dresden ansässiger Künstler stehen unter anderem "Stilleben mit Schale und Früchten" von Albert Wigand, "Nach der Feldarbeit" (Aufruf 8.000€) von Johannes Beutner sowie "Moritzburger Schloß" von Bernhard Kretzschmar (Aufruf 7.200€). Hans Jüchser ist mit zwei sehr unterschiedlichen Motiven vertreten, sc. Sommer an der kurischen Nehrung (Aufruf 8.200€) sowie dem sehr innigen, alttestamentarischen Sujet "Jacob und Rahel" (Aufruf 8.000€) aus dem Jahr 1975. Die Gemeinschaftsarbeiten "Gehirn" (Aufruf 5.000€) von A.R. Penck und Steffen Kuhnert sowie "Rotes Kreuz im Kreis" der Lücke-TPT (Aufruf 2.000€) schließen den Reigen der Höhepunkte im Bereich der Gemälde.
In der grafischen Kunst des 19. Jahrhunderts sei auf das im Stil der uomini illustri der italienischen Renaissance gezeichnete Bildnis des Nürnberger Portraitmalers Mathias Christoph Hartmann (Aufruf 700€) von Johann Adam Klein sowie auf die großformatige Kohlestiftzeichnung "Blick auf die Burgruine von Canossa" (Aufruf 1.800€) von Friedrich Preller d.J. hingewiesen. Die Sektion der Arbeiten auf Papier des 20. Jahrhunderts bietet neben der außergewöhnlichen, großformatigen Gouache Wilhelm Rudolphs, "Weidelandschaft mit Hirten und Schafe"n (Aufruf 8.000€), Aquarelle von Bernhard Kretzschmar, Hermann Glöckner, Curt Querner und Otto Griebel. Liebhaber zeitgenössischer Dresdner Kunst werden ein besonderes Augenmerk auf die unikale Ätzung und in Airbrushtechnik auf Echt-Antikglas ausgeführte Arbeit "Magnolienblüten" (Aufruf 5.200€) von Jean Kirsten legen.
Die Abteilung der Skulptur und Plastik ist mit einem bemerkenswerten Querschnitt der deutschen Kunst des 20. Jh. vertreten. Als Höhepunkte sind die Arbeiten zweier bedeutender ostdeutscher Künstler zu nennen - Hermann Glöckners "Symmetrische Durchdringung von drei Dreiecken, darauf eine Kugel", (1967-1968, Pappe und Holz, H. 17 cm, Aufruf 8.000 Euro), in welcher er Ordnungsgesetze der Kunst mit Hilfe geometrischer Relationen suchte. Aus dem Spätwerk Friedrich Press' regt der "Lesende" (1984, Holz, H. 28,5 cm, Aufruf 5.000€) den Betrachter durch formale Reduktion und den möglicherweise sakralen Kontext zur Reflexion an. Die humoristische Interpretation des Schwanks "Die sieben Schwaben" (1914, Holz, H. 51 cm) von Otto Pilz kommt mit 5.000€ zum Aufruf. Im Bereich der Bronzeplastiken besticht Wolfgang Friedrichs "Männliche Gewandfigur" (1999, Bronze, H. 43 cm), einer verkleinerten Ausführung der leicht überlebensgroßen Ausformung an der Petri-Kirche in Rostock, durch ihre stille Erhabenheit. Abgerundet wird das Angebot durch zwei Bronzeplastiken aus dem 19. Jahrhundert: Ernst Julius Hähnels "Bacchantin" (1879, Bronze, H. 52 cm) sowie Ernst Wilhelm Pauls raumgreifende Ausformung "Gute Beute", 1897, Bronze, H. 64 cm).
Für Sammler Meissner Porzellans dürfte eine große Zwiebelmuster-Platte, um 1740-1750 (Aufruf 800€), von Interesse sein und als besonderes Objekt der böhmischen Glaskunst sei ein monumentaler, aquamarinblauer Deckelpokal der Firma Riedel, Gablonz aus der Zeit um 1882 erwähnt. Eine glanzvolle Auswahl an Schmuck und Silber, unter anderem ein exklusives Designer-Diamantarmband (Aufruf 25.000€), ein Belle-Èpoque-Anhänger mit Saphir und Diamanten (Aufruf 3.300€) sowie ein großer Tafelleuchter (Aufruf 3.500€) im Stil des Dresdner Hofjuweliers Christian Heinrich Ingermann, rundet das Angebot unserer diesjährigen Herbstauktion ab.
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26.09.2015Auktion »
Eröffnungsauktion 26. September 2015
Vorbesichtigung ab 19. September, Mo - Sa 10 - 20 Uhr