Schmidt Kunstauktionen
31. Kunstauktion - 10. März 2012
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Auktion10.03.2012
Mit der Frühjahrsauktion beginnt unser Haus das neue Auktionsjahr auf hohem Niveau. Unter den knapp 900 Losen finden sich zahlreiche Arbeiten von ausgezeichneter Qualität und Singularität.
Angeführt wird das Auktionsrepertoire von einer Arbeit des Dresdner Maler, Arztes und Gelehrten Carl Gustav Carus. Die „Mondscheinlandschaft“, um 1830, Öl auf Papier, nachträglich auf Malpappe kaschiert, gehört zu einer kleinen Gruppe von Naturstudien, die mit ihrer Konzentration auf das Erscheinungsbild des nächtlichen Wolkenhimmels und die Lichtphänomene, die der volle Mond an ihm hervorbringt, alle in den 1830er Jahren entstanden sind. Wie stark den Künstler die Farbspiele am nächtlichen Himmel faszinierten, kommt in einem Eintrag seines „Malerischen Tagebuchs“ (1822-24) zum Ausdruck, in dem es heißt: „Schöner Mondaufgang auf der Brühlschen Terrasse. Oberwärts am Himmel große Nachtwolken, gegen den Mond hin dunkler; unten streifig-fleckiges Gewölk, unter dem Monde in rötliche Töne höchst anmutig getaucht. Gegen den Mond gelb, ja endlich grünlich...“. Die äußerst stimmungsvolle Arbeit, in dieser Qualität selten auf dem Kunstmarkt zu finden, wird mit 25.000 Euro aufgerufen.
Auch im Bereich der Bildenden Kunst des 20. Jahrhunderts sind klangvolle Namen der Dresdner Malschule mit wichtigen Arbeiten vertreten. Zu nennen ist dabei zuerst die monumentale Arbeit von Johannes Beutner „Nach dem Bade“, Öl auf Leinwand, 1942 (Aufruf 20.000 Euro). In Qualität und Format ein außergewöhnliches Gemälde, welches eines von den nur 17 ausgelagerten Werken ist, die die Zerstörung des Künstlerateliers 1945 unversehrt überstanden haben. In aller Deutlichkeit zeigt diese bislang unpublizierte Arbeit den werkbestimmenden Einfluß der während eines einjährigen Italienaufenthaltes im Jahr 1931 gesammelten Eindrücke und die geistige Nähe zu den Künstlern der Valori plastici. Das samtene, gepudert tonige Kolorit, der statuarische Aufbau der Figuren im Vordergrund und die diffuse, aus reduzierenden Farbflächen komponierte, nahezu klassizierende Landschaft im Hintergrund lassen Anleihen an Werke Giorgio Morandis oder Carlo Carràs erkennen.
Die ebenfalls großformatige Arbeit des Radebeuler Malers Paul Wilhelm „Der Neumarkt in Dresden“, Öl auf Leinwand, um 1935 (Aufruf 8.000 Euro) zählt ohne Frage zu den Hauptwerken des Künstlers und nimmt in Hinblick auf die malerische Behandlung der Flächen sowie das erzählerische Moment eine singuläre Stellung im Oeuvre des Künstlers ein.
Mit einer eher selten auf dem Kunstmarkt und auch im Gesamtwerk des Künstlers zu findenden „Böhmischen Mittelgebirgslandschaft“, Öl auf Malpappe, späte 1930er Jahre (Aufruf 6.000 Euro) ist Josef Hegenbarth vertreten. Ist die landschaftliche Situation in den ausschnitthaften Szenen für den Kenner der Gegend wiedererkennbar, so liegt der malerischen Interpretation - wie sollte es anders sein - ein subjektives Empfinden zugrunde, das die Grenzbereiche zum Unwirklichen streift. Es ist die selektive Fokussierung auf eine Partie des Gesehenen, die pastose Betonung des zentralen Felsens, z.B., die von nur angedeuteter Umgebung in schwacher farblicher Abstufung und luzidem Farbauftrag gerahmt wird. Hegenbarth repetiert hier eine Seherfahrung, die jedem genußvollen Betrachter vertraut ist, jedoch in der Malerei ihresgleichen sucht.
Von Hermann Glöckner wird eine Tafel „Verlaufende Strukturen über gefächerten Spachtelzügen“, Gips und Mischtechnik, aus dem Jahren 1962/ 68 in originaler Künstlerrahmung angeboten. Das mit 6.000 Euro limitierte Werk ist in der originalen Künstlerleiste gerahmt und in dieser Kombination außergewöhnlich.
"Es ist typisch und bezeichnend für das malerische Interesse Hans Jüchsers, daß er sich immer wieder den gleichen Motiven zuwandte und ihre Neuschöpfung in der Welt der Farben vollzog" schreibt Gisbert Porstmann, und in dieser Aussage auch bezeichnend für das zum Aufruf kommende Gemälde "Lesende liegend", Öl auf Leinwand, 1966 (Limit 7.000 Euro). In der "Liegenden" ist wohl wie meistenfalls Jüchsers zweite Frau Helga zu sehen - die zahlreichen Portraits nach ihrem Modell reflektieren gleichsam Zuneigung und künstlerisches Interesse.
Die Rubrik der Arbeiten auf Papier und Druckgraphik des 20. Jahrhunderts wird von Emil Nolde "Ringelreihe", Radierung, 1908, (Limit 5.000 Euro) angeführt. Das Motiv des Kinderreigens wird in den Jahren 1908/09 von Nolde viermal in Gemälden aufgegriffen, wovon zwei Werke jeweils auf eine vorangegangene grafische Arbeit rekurieren. So läßt sich auch das hier vorliegende Blatt zweifelsfrei als motivische und kompositorische Anregung zum 1909 entstandenen und ein Jahr später bei Commeter in Hamburg erstmals ausgestellten Gemälde "Ringelreihe" (WVZ Urban 312) erkennen.
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