Bodensee
110. Internationale Bodensee-Kunstauktion
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Auktion22.09.2011 - 24.09.2011
Verehrte Kunstfreunde,der Herbst steht vor der Tür. Die Tage werden langsam kürzer, der Rückzug in die eigenen vier Wände bedeutender und ähnlich Frederick der Maus, die die Farben des Sommers sammelte, damit der Winter nicht zu grau werde, möchten auch wir Ihnen einige besonders funkelnde „Juwelen“ unserer kommenden Septemberauktion vorstellen.
Memento moriendum esse
Also „sei eingedenk, dass du sterben musst“, wird heutzutage allerorts und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln und Mittelchen konsequent verdrängt oder gar ignoriert. Welch ungeheure Anziehungskraft und Bedeutung der Vanitasgedanke einst jedoch hatte, dokumentieren eine Hand voll exquisiter Kunstkammerobjekte, die deren reiche Besitzer neben dem (vorprogrammierten) gruseligen Schauer ebenso über die anatomischen Gewissheiten des menschlichen Körpers unterrichteten. Wo genau die Trennlinie zum anatomischen Modell für den Mediziner verlief, ist heute nicht mehr eindeutig festzustellen. Fasziniert betrachten wir den aus Elfenbein geschnitzten Leib einer jungen Frau (Ausrufnummer 1781, Limit 9.800 Euro). Brust, Gedärm sowie Fruchtblase mit Embryo sind herausnehmbar, gebettet ist der nur 15,5 cm lange Korpus, der wohl in Nürnberg um 1740 gefertigt wurde, in einen verglasten, mit Schildpatt ausgekleideten Sarg. Ähnlich erstaunt betrachtet man das nur 29 cm lange anatomische Skelettmodell aus Elfenbein (Ausrufnummer 1780, Limit 12.500 Euro). Dank filigraner Metallscharniere können Hals- und Gliedmaßen dieser um 1800 geschnitzten und ebenfalls im Nürnberger Raum entstandenen Arbeit bewegt werden. Zwei anatomische Schädelmodelle, ebenfalls aus dem süddeutschen Raum, das eine aus Buchsbaum mit Elfenbeinzähnen (Ausrufnummer 1782, Limit 3.800 Euro), das andere aus Elfenbein mit abnehmbarem Cranium (Ausrufnummer 1783, Limit 7.400 Euro) komplettieren die Sammlung seltener Kuriositäten.
Gemälde
Aus dem 17. Jahrhundert stammen zwei stimmungsvolle Tischszenen, zum einen Christus beim Abendmahl in Emmaus, entstanden im Umkreis Abraham Janssens um 1620 (Ausrufnummer 2746, Limit 12.000 Euro), zum anderen eine ausgelassen musizierende Gesellschaft in zeitgenössischer Tracht, der Hand des Franzosen Nicolas Tournier zugeschrieben (Ausrufnummer 2731, Limit 9.000 Euro). Unbedingt erwähnenswert ist überdies ein äußerst elegantes Früchtestilleben mit Specht und Delfter-Schale aus der Hand des Martinus Nellius (Ausrufnummer 2748, Limit 6.500 Euro). Das 20. Jahrhundert hält mit Heinrich von Zügels Hirte mit Kühen an der Tränke (Ausrufnummer 2811, Limit 9.500 Euro) und Wilhelm Trübners beleuchteter Villa zu Frühlingszeit (Ausrufnummer 2839, Limit 6.500 Euro) ebenfalls sehr ausdrucksstarke Arbeiten bereit.
Ausgrabungen
Ein seltener Glücksfall für alle Liebhaber außereuropäischer Ausgrabungen bedeutet die Auflösung einer alten und umfangreichen Sammlung Peruanischer Gefäße aus einem süddeutschen Sammlerhaushalt. Über 30 figural geformte oder mit geometrischen Mustern polychrom bemalte Steigbügel-, Henkel- und Kugelgefäße dokumentieren die Entwicklung von der Vicus- (100 Jh. v. Chr. -100 n. Chr.) bis hin zur Chimu-Kultur (Ca. 1200 – 1400 n. Chr.) in Peru (Ausrufnummern 1238-1274, alle mit TL-Gutachten).
Uhren
Wer es dann doch lieber zünftig mag, dem sei eine seltene Dielenuhr mit Flötenspielwerk ans Herz gelegt (Ausrufnummer 1275, Limit 3.800 Euro). Die „Höllenmaschine“ schmettert unter dem Schriftzug „Das gerächte verderbliche Wildschwein“ acht (!) verschiedene Melodien mit Hilfe ihrer 3 Register, 28 Clavis und 75 Pfeifen. Diese Urform der Jukebox wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gefertigt und misst stolze 238 cm.
Möbel
Daneben wirkt das chinesische Kabinettschränkchen mit filigraner Durchbruchschnitzerei und kostbaren Einlegearbeiten in Elfenbein, Perlmutt und Lack mit seiner Höhe von nur 164 cm wie ein kostbares Schmuckkästchen (Ausrufnummer 2528, Limit 8.500 Euro). Etwas wuchtiger, wenngleich ebenso filigran mit gravierten Beineinlagen verziert, ein aus Mahagoni, Ahorn und Palisander gefertigter norditalienischer Pultschreibtisch aus dem Ende des 18. Jahrhunderts (Ausrufnummer 2467, Limit 15.000 Euro).
Seien Sie versichert, dass neben diesem kompakten Ausblick unter den nahezu 3400 Ausrufnummern der Herbstauktion noch zahllose seltene und/oder kuriose Kunstschätze darauf warten, von Ihnen entdeckt zu werden!
Nutzen Sie also die Gelegenheit und besuchen Sie uns vom 9. bis 21. September 2011 (Montag bis Freitag von 13 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr), um die vielen Kunstwerke vor Ort zu bestaunen. Die Auktion findet am 23. und 24. September statt. Bitte beachten Sie, dass die Versteigerung der Bücher (und zwar nur der Bücher!) ab sofort in Form einer stillen Auktion durchgeführt wird.
Interessierte haben die Möglichkeit, per Post, Telefon, Fax, Internet oder persönlich mitzubieten.
Presse: Kathrin Dünser
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