Porzellan Manufaktur Geschichte vom Orient bis zum 19. Jahrhundert
Porzellan Geschichte Orient
Die Zusammensetzung des Hartporzellans erfanden die Chinesen ungefähr im 6. Jh., das Herstellungsgeheimnis wurde jedoch streng bewahrt. Einen hohen Grad der Vollendung erzielte das chinesische Porzellan besonders im 15. Jh. und 16. Jh. Zu dieser Zeit gelangte durch portugiesischer Seefahrer auch eine große Menge chinesischer Erzeugnisse nach Europa.
An Farben verwendeten die Chinesen wegen der notwendigkeit hoher Hitzeverträglichkeit Kobalt und Eisenrot. Die Verzierung mit Emailfarben wurde im 17. Jh. vollendet. Um das Jahr 1700 überwog vor allem Grün, so daß für diese Erzeugnisse die Bezeichnung "familie verte" entstand. Die einzelnen Etappen der Geschichte des chinesischen Porzellans werden ebenso wie die Erzeugnisse mit den Namen der jeweils herrschenden Dynastie bezeichnet.
Das Medici- Porzellan
Im Jahre 1575 ließ der toskanische Großfürst Francesco I. di Medici in den bekannten Florentiner Boboli- Gärten eine Porzellan Manufaktur für Weichporzellan errichten. Das sog. Medici- Porzellan, das auf Grund seiner Eigenschaften an der Grenze zwischen Hart- und Weichporzellan steht, war zwar dank des weißen Lehms aus Vicenza durchsichtig, hatte jedoch eine gelbliche Farbe. Deshalb wurde eine weiße Glasur für das Porzellan verwendet, die man bereits von der Majolikaherstellung her kannte.
Erhalten geblieben sind ungefähr 50 authentische Stücke, Teller, Schüssel, Platten, Feld- und Pilgerflaschen, Vasen, Waschbecken und Krüge aus Porzellan.
Verziert sind sie entweder mit stilisierten Blüten nach Art persischen "Keramika"dekors, oder mit Zeigen und Grotesken mit Vögeln, Vieräugern und Maskaronen, der zeitgenössische italienische "Keramika" entnommen.
Der Dekor wurde in Kobaltblau ausgeführt, manchmal kombiniert mit Blaulila aus Manganoxyd.
Porzellanmarken - Deutschland und Östereich
Meißen. Um das Jahr 1700 war das Problem der Herstellung weißen und durchscheinenden Porzellans technisch noch immer ungelöst: Noch kannte man die chemische Zusammensetzung des harten Porzellans mit seiner spezifischen Eigenschaft nicht.
Gegen Ende des 17. Jhs. führte der Gelehrte der Physik und Mathematik Ehrenfried Walter Graf von Tschirnhaus umfangreiche geologische Forschungen in Sachsen durch. Er wollte Rohstoffe suchen für das Porzellan, die den Lande eine feste wirtschaftliche Grundlage bringen sollten. Gleichzeitig erarbeitete er einen Vorschlag zur Errichtung von Glashütten und suchte aus diesem Grunde feuerfestes Material für die Glashäfen. Bei Brennversuchen arbeitete er auch mit Lehm aus Kolditz, der später zu einem der Hauptbestandteile des Meißner Porzellans wurde.
Im Jahre 1704 wurde ihm die Aufsicht über die Tätigkeit des jungen Böttger übertragen, den König August damlas in der Manufaktur Mießen gefangenhielt. Die fruchtbare Zusammenarbeit des alten, erfahren Gelehrten und des begabten jungen Mannes, dem nur die richtige Anleitung gefehlt hatte, führte schließlich zur Lösung des Rätsels um die richtige Zusammensetzung der Hartportellanmasse.
Auf die Drohung des ungeduldigen August hin, der befriedigende Ergebnisse erwartete, erbot sich Böttger, eine Porzellan Manufaktur für hartes Steingut zu errichten. Die Porzellan Manufaktur, gegründet im Jahre 1708, sollte "Keramika"waren nach Art des harten und glatten Steinguss Ary de Mildes in Holland herstellen.
Tschirnhaus erlebte das Ergebnis der erfolgreichen Versuche nicht mehr, er starb 1708. Im März 1709 war Böttger endlich am Ziel, als er für die Glasur die gleiche Rohstoffe wie für den Scherben verwendete und damit eine absolutes Zusammenfließen von Scherben und Glasur erreichte. Nach kommissioneller Überprüfung und postiver Beurteilung der Erfindung wurde im Januar 1710 die erste Albrechtsburg in der Porzellan Manufaktur Meißen in Betrieb genommen.
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Zu diesem Thema "Porzellanmarken" haben wir folgende Bücher verwendet: Das große Bilderlexikon der Antiquitäten 1968 Prag, Bestell-Nr. 195/06517/2/04/02/05/52, Bertelsmann Lexikon Verlag Meissen 75, Veröffentlich 1975 unter Nr. AG 41/46/74, Gedruckt von H.F. Jütte Autor: Andreas Färber. |