Jolanda Richter
Schwerelosigkeit ist ein häufig vorkommendes Motiv in deinen Bildern?
"Schwerelosigkeit, oder Schweben, vielleicht sogar Fliegen, steht - kurz gesagt - für mich, für den Urzustand aus dem wir kommen. Nach dem wir uns mehr oder weniger bewußt in irgendeiner Form sehnen. Dieses Gefühl des Getragenseins, aber auch des Fallens. Letztendlich werden wir wieder dahin zurück gelangen. Also bis zur Unendlichkeit des Universums, sozusagen."
Ist dir die technische Ausführung sehr wichtig?
"Ja, ich will das so real wie möglich, aber immer noch deutlich malerisch, darstellen, um die Illusion zu erzeugen, das Unfassbare und irreale so real wie möglich darzustellen. Im Prinzip ein Widerspruch, aber genauso komme ich dem nahe, was ich empfinde und ausdrücken möchte."
Wie findet diese Kommunikation statt und ist dir die Interpretation wichtig?
"Die Interpretation ist sobald ich ein Bild veröffentliche ja freigegeben. Ich gebe da bewusst keine Interpretation vor. Auch Bildertitel versuche ich eher als Ausgangspunkt für Assoziationen zu verstehen. Wenn man so will, öffne ich assoziative Räume in denen man sich dann frei bewegen kann. Meine Interpretation kann, muss aber nicht die des Betrachters sein."
Welche wichtigen Einflüsse auf deine künstlerische Arbeit würdest Du?
"Vor allem die Psychologie, aber auch Philosophie sind Bestandteil und Einfluß zugleich. Mit Psychologie beschäftige ich mich sehr stark. Mit C. G. Jung habe ich sozusagen einen Einstieg in ein psychologisches Verständnis bekommen. Damit habe ich mich seit meinen künstlerischen Anfängen beschäftigt. In Folge habe dann auch alles von Alice Miller gelesen und beschäftige mich mit dem Werk von Carl Rodgers. Sehr beeindruckt hat mich aber auch das Werk von Viktor Frankl. Durch Alice Miller habe ich auch die Dringlichkeit verstanden sich mit emotionalen und körperlichen Missbrauch in der Kindheit auseinander zu setzen. Das ist ein gesellschaftliches Grundproblem, das man neben dem furchtbaren sexuellen Missbrauch auf gar keinen Fall vergessen darf. Das ist auch ein wichtiger Aspekt meiner Arbeit geworden."
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Jolanda Richter
geboren 1971 in Almelo, Niederlande, verbrachte ihre ersten drei Lebensjahre in Holland, anschließend weitere drei Jahre in Hamburg, danach in Wien. Sie beschäftigte sich sehr früh ausschließlich mit Musik und Malerei. Mit siebzehn Jahren studierte sie bereits Violoncello an der ‘Universität f. Musik und darstellende Kunst’ in Wien bei Prof. Wolfgang Herzer.
Ihrer wahren Berufung folgend, widmete sie sich aber im Laufe der Zeit immer intensiver der Malerei und wechselte daher kosequenterweise 1994 an die ‘Universität für angewandte Kunst Wien’, und studierte Malerei und Grafik. Sie schloss 1999 ihr Studium unter Prof. Wolfgang Herzig erfolgreich ab.
Mit ihren ungewöhnlichen Bildern zeichnete sich auch rasch Erfolg und ein breites Echo auf ihr Schaffen ab. Etliche internationale und nationale Auszeichnungen folgten. Unzählige Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen führten sie durch Europa und USA. Seit 2000 lebt und arbeitet Jolanda Richter als freischaffende Künstlerin in der Nähe von Wien, Österreich.
1989-94 Studium Konzertfach Violoncello an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Teilnahme an internationalen Meisterkursen.
1994-99 Studium der Malerei und Grafik an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Diplom 1999.
Auszeichnungen (Auszug):
Winner of the ‚Front Cover Competition‘ of SPOTLIGHT Contemporary Art Magazine | Issue 13, Lyon, France. 2019.
Honorable Mentions, LICC – The London International Creative Competition, 2019.
Artistic Excellence 2018 | Honorable Mention – Southwest Art Magazine, USA. 2018.
1. Preis im ‘American Art Awards, Religious or Spiritual’, juriert von 25 US – Galerien und Museen. 2016.
1. PREIS im ’8. Salon de l’Art Européen 2013′ – SAFE 2013. Le Mont-Dore, Frankreich. 2013.
Tullnerfelder Kulturpreis für Malerei, Österreich. 2013.
1. PREIS im ‘International Art Contest 2005′, Realism, Australien. 2005.
1. PREIS im ’17. Intern. Exhibition of Animals in Art’, Louisiana State University, USA. 2004.
1. PREIS im ‘Access to Active Art Competition 2003′, Großbritannien. 2003.
Kunst im öffentlichen Raum
Gesamtdesign der ‚Pink Bim‘ – Straßenbahn und Bus in Wien für die gemeinnützige Privatstiftung „Wissen macht Gesund“. Straßenbahn – Linie 1, D, etc. fuhr 1 Jahr quer durch Wien. Projektdauer: Sept. 2012 bis Sept. 2013.
Skulptur im Generationenpark Eichgraben, Nö., 2018. Link
‚Pink Bim‘, mit 3 m – Reprografie des Gemäldes „Move it!“ von Jolanda Richter, zur Unterstützung der gemeinnützigen Privatstiftung „Wissen macht gesund“ (u.a. Linie D für 1 Jahr quer durch Wien), 2010 und 2011.
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