Zur 54. Kunst
Zur 54. Kunst Messe München – Fine Art & Antiques
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Presse16.10.2009 - 25.10.2009
Zu den Messesensationen im Bereich der Goldschmiedekunst gehört das Paar „Tazze des Fürsten Friedrich Anton von Schwarz- burg-Rudolstadt“, circa 1730 in Gold und Email in Augsburg gearbeitet, das die Galerie Neuse aus Bremen entdeckt und deren historische Bedeutung sie erforscht hat. Der aktuelle Anlass für sie war die Heirat Friedrich Antons mit Christine Sophie von Ost- friesland, das damals ebenfalls ein Fürstentum war. Die große Fürstenkrone über dem Allianzwappen symbolisiert eine doppelt fürstliche Verbindung. In beiden Wappen werden aber nicht die Wappen der beiden Fürstentümer abgebildet, sondern deren wichtigste Bestandteile. Für Christine Sophie war dies das Stammwappen ihrer Dynastie, der Cirksena. Für Friedrich Anton war es der Schild mit dem Doppeladler. Dieser war ein kaiserliches Gnadenwappen, verliehen von Kaiser Joseph I. anlässlich der Er- hebung in den Fürstenstand 1710 (also der Reichs-Doppeladler mit einem Herzschild mit einem Fürstenhut). Dieses kaiserliche Gnadenwappen war den Schwarzburgern so wichtig, dass sie es fortan als mittleren Herzschild ihres felderreichen Staatswap- pens, wie auf der zweiten Tazze abgebildet, führten, zuweilen sogar allein als "kleines" Staatswappen. Die Partie mit Gold- und Silberschmiedepretiosen bespielen außerdem Dr. Eva Toepfer aus Bech-Kleinmacher in Luxembourg und Dr. K & R Schepers aus Münster. Für die hohe Kunst des Augsburger Barock steht die auf 1686 - 92 datierte Deckelschüssel mit dem Meisterzeichen Jo- hann Wagner bei Dr. Eva Toepfer, um ein Pariser Werk aus der Zeit 1735/36 handelt es sich bei der in 20-karätigem Rotgold ge- arbeiteten Goldtabatiere mit dem Meisterzeichen Francois-André Théry und der Pächterstempelung Hubert Louvet, ebenfalls zu erwerben bei Dr. Eva Toepfer. Dr. K & R Schepers bietet eine Auswahl an süddeutschem Barocksilber, darunter eine Teekanne des Meister Nikolaus Hieronymus Höfler (1681 – 1738) aus Nürnberg, geschmiedet zwischen 1720 und 1730, und ein Paar sil- berne Augsburger Kerzenleuchter, gefertigt zwischen 1734 – 1736 und versehen mit dem Meisterzeichen von Abraham Müller (9.500 Euro).
Ein breites Spektrum an den derzeit gefragten frühen raren deutschen Porzellanen hat Friedel Kirsch von der Galerie Elfriede Langeloh aus Weinheim für die 54. Kunst Messe München – Fine Art & Antiques ausgesucht: Bei der frühesten Arbeit handelt es sich um eine Meissener, mit Doppelhenkeln versehene Bouillontasse mit Untersatz, die auf die Jahre 1738 bis 1739 datiert ist. Die mit zarten, teilweise im Vollrelief gestalteten Blumenfestons verzierte Tasse und der Untersatz stammen aus dem Ser- vice für die Sächsische Kurfürstin und Königin von Polen Maria Josepha. Den Bereich des historischen Schmucks bedient die Galerie Rauhenstein aus München mit einer Schau aus Manschettenknöpfen und Tierschmuck der Weltjuweliere wie David Webb, Tiffany und Van Cleef und Arpels.
Die stille Welt der Ikonen wird sich den Besuchern bei Maria Rutz aus Düsseldorf erschließen. Den Stand des auf Asiatika spe- zialisierten Messeneuzugang Galerie Flachsmann aus Kronberg im Taunus werden neben einer reichen Auswahl an Netsukes zwei großformatige, japanische, den Jahreszeiten gewidmete Stellschirme von Hokkai zieren: An einem Frühlingstag im Jahr der Ratte 1924 auf Seide gemalte Sommerblumen und Pflanzen zieren den einen, den der Künstler im Alter von 75 Jahren schuf, Herbstblumen und Weinranken den zweiten. Messerückkehrer und Spezialist für die Kultur des Himalaya Hardt & Sons aus Santa Ynez in den USA bietet einen bronzenen tibetanischen Buddha-Kopf aus dem 13./14. Jahrhundert.
Auch im Bereich Textil und Teppichknüpfkunst werden Spezialisten erlesene Spitzenobjekte zeigen. Bei dem auf 150 nach Chri- stus datierten, 180 x 120 cm messenden Kelimfragment aus dem südlichen Altai-Hochgebirge, das Franz Bausback mitbringt, handelt es sich wohl um das älteste erhaltene textile Flachgewebe der Welt – eine wahre Weltsensation! Das Material besteht aus sehr feiner Wolle und ist in der Kelimverzahntechnik gefertigt. Ursprünglich wurde dieser in zwei Teilen gearbeitete Kelim als Zierdecke genutzt, getragen als Mantel oder als Pferdedecke. Es besitzt noch seine originalen Farben in voller Leuchtkraft. Mit gleich sensationeller Offerte reist auch Hans Eitzenberger aus Hamburg an. Seltenst auf dem Markt zu finden sind die hi- storischen China-Teppiche, von denen Eitzenberger einen großen, in der Höhe 2,6 Meter und in der Breite 1,9 Meter messen- den Pekinger aus der Zeit um 1900 mitbringt, der als Auftragsarbeit für einen Tempel entstand.
Medienmitteilung: Zur 54. Kunst Messe München - Fine Art & Antiques
Ort: Postpalast, Zugang über die Wredestraße 10, D-80335 München, 16.-25. Oktober 2009
Pressereferentin
Dr. Bettina Krogemann
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