A VERY SPECIAL
A VERY SPECIAL FAIR – ALTBACKENES WAR GESTERN!
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Presse04.03.2009
Sie hatte zur Sonderausstellung Moderne Kunst den Katalog verfasst und schnell ein eigenes Plakat entwickelt, das so gefiel, dass es zum Messesende niemand liegen gelassen hatte.
Schon ihre Durchsagen vor Beginn der Vernissage und Finissage liessen es erahnen, diesmal weht ein frischer Wind durch die ehrwürdigen Messehallen: „Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Messegäste, Sie befinden sich auf der ANTIKES, aber keineswegs auf der ALTBACKENES! Lassen Sie sich überraschen, was herrliche alte Dinge und moderne Klasse - Kunst miteinander bei Ihnen persönlich bewirken können. Drum: seien Sie schon mal gespannt auf Kunstaanderandvan Nederland!"
Über Nacht hatten die Organisatoren noch alte Möbel aus dem eigenen Fundus herbeigeholt, die Stellwände möbliert und Sitzmöglichkeiten auf alten Landhausstühlen geschaffen. Die Besucher strömten in Scharen heran. Art-Linxx Mitarbeiter Jo Schoel sprach jeden einzelnen freundlich an, lud ein und überreichte Material. Er berichtet: „Wir haben mit netten Worten über 2000 Mappen mit über 5000 Flyern der Künstler verteilt. Alle Angesprochenen, bis auf zwei Besucher, haben reges Interesse bekundet. Viele waren auch von der Idee begeistert hier eine kostenlose, qualifizierte Kunst - und Wohnberatung in der Messe und danach erhalten zu können."
Bettina Airaksinen, deren fulminate, humorsprühende Eröffnungsrede ihrem Motto „Beraten, begleiten, begeistern!" (engl.: "benchmark with love!") voll gerecht wurde, beriet unermüdlich und erklärte anhand des Kataloges jedes einzelne Werk. Sie „verriet die Geheimnisse dieser besonderen Ausstellung".
Auch Hans van Herwijnen und Ingrid van der Stelt waren unermüdlich auf den Beinen, alle Interessierten zu beraten, darunter erfreulich viele junge Kunst -und Antikbegeisterte. "Dies scheint ein anhaltender Trend zu sein, der sich mit den neu akzentuierten Messen in Zukunft noch verstärken wird", hofft Alfred Meyer.
Gemeinsam hatten sie Titia ten Bosch dafür gewinnen können, die Eröffnung mit ihrem in den Niederlanden sehr bekannten, den Bildeindruck vertiefenden wortlosen „Klangsang" zu verschönern.
Nach der Begrüssung durch Ingrid van der Stelt wanderten die Anwesenden aus Galerie und Kaffeebereich auf Anregung von Bettina Airaksinen quer durch die bis dahin recht stille Halle hinter der weiter singenden Künstlerin her, scharten sich amüsiert um das Klavier von Antik - Aussteller Frank Haugrund.
Dort griff Malerin und Keramikerin Cilia de la Court noch einmal sanft in die Tasten, um Titias sphärischen Gesang zu untermalen. Damit hatten die Messebesucher nicht gerechnet. Nach anfänglichem Stutzen applaudierten sie spontan. Titia ten Boschs Lautlyrik passte hervorragend zu den Exponaten und der gesamten Atmosphäre der Messe, die von allen etwas hatte: Frisches und Besinnliches, Tiefsinn und Humor, Kompetenz und Erfrischung, gute Begegnungen, Entspannung und Belehrung.
Am Sonntag nahm Organisatorin und Kuratorin Bettina Airaksinen sich zwischendurch etwas Zeit, um begleitet von Frank Haugrund selbst, ihre eigens für diesen Anlass getexteten und vertonten songs „It`s a very special fair..." und „dream your oldfashioned dreams a different way this time..." sowie einige englische traditionals und Improvisationen mitten im Messegeschehen nur mit ihrer wandlungsfähigen Sopran - Stimme, ohne Mikrofon und a capella vorzutragen.
Messechef Alfred Meyer, sonst nimmermüde unterwegs, nahm das handy vom Ohr und hörte sichtlich angetan zu. Händler und Besucher unterbrachen ihre Gespräche, lauschten auf und hielten inne. Am Schluss gab es jedesmal frohen Applaus.
Eine ältere Dame äusserte: „Ich wollte nur mein Silber komplettieren, aber ich blieb stehen und konnte nicht weitergehen. Dieser seelentiefe Gesang hat mich an Irland erinnert, wo ich mit meinem Mann so glücklich war, die Weite, die Farben, das Licht, die Melancholie, alles war darin. Ich fühle mich beschenkt, machen Sie weiter so, es war viel schöner diesmal als je zuvor. Die Messe wird lebendiger, sie ist auf dem richtigen Weg."
Alfred Meyer, der von der Flexibilität und den umfassenden kreativen Aktivitäten der Künstler angenehm überrascht war, betonte immer wieder drei elementare Ideen die man gemeinsam entwickelt habe: „Kuscheln, Entspannen und Auftanken in einem stimmigen Zuhause (homing), Nachhaltigkeit durch Nicht - Wegwerfen, sondern Aufarbeiten, Liebgewinnen behalten und vererben, Dialog zwischen Gegenstand und Mensch mit allen Sinnen: Betrachten, Berühren, und - hören."
Dass man den Dialog nicht nur verbal sondern auch musikalisch und sogar ohne Worte führen kann, bewies Bettina Airaksinen ein weiteres Mal auf der Finissage, wo sie drei verschiedene Bilder in Töne umwandelte und die Besucher dann raten liess, um welche Bilder es sich gehandelt haben könnte.