Schlösserverwa
Schlösserverwaltung öffnet im Frühjahr das Affenkabinett
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Presse09.01.2008
Glanzstück des Kabinetts ist die geschnitzte und versilberte Garnitur aus Tischchen, Frisiersessel und zwei Tabourets (Hocker). Silber und Gelb bilden den Farbenklang des Kabinetts. Die beiden Nuancen sind in den Silbermöbeln und ihren gelben Saffianlederbezügen sowie in den Wand- und Deckenfassungen wiederzufinden. Die Versilberung von ca. 1721 ist die früheste Silberfassung in einem Raum Nymphenburgs.
Die bemalte Decke prägt den spielerisch-ironisierenden Charakter des Raumes. Teil des exotischen Bildprogramms sind die Affenpossen (Singerien) des Leinwandbildes. Von besonderem Witz sind die „vermenschlichten" Affen: Einer prüft streng das Rechnungsblatt und sein Gegenüber ist als Bonvivant mit Weinglas und Schinken dargestellt. Aufgrund der ausgesprochen grafischen Qualität des Bandelwerks wie auch der Einzelmotive wird der Entwurf der Decke dem Hofarchitekten Joseph Effner zugeschrieben.
Ursprünglich dürfte eine verlorene Seidenbespannung des 18. Jahrhunderts mit ihren lebensgroßen Chinesenfiguren zum amüsanten Raumeindruck beigetragen haben. Heute wird das ursprüngliche Dekorationssystem durch eine in den 1950er-Jahren im Kunsthandel erworbene chinesische Papiertapete ergänzt. Die Tapete - Exportware aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts - zeigt kleinfigürliche chinesische Alltagsszenen.
Ines Holzmüller
Pressesprecherin der
Bayerischen Schlösserverwaltung