Cott Auction
Highlight unserer 91. Auktion am vergangenen Wochenende
-
Presse19.05.2015
Der zweite Auktionstag (Samstag, 16. Mai) stand ganz unter dem Motto „Die Kunst der Präzisions-Zeitmessung“. Zuvor fand um 12 Uhr der Festakt zum 40. Firmenjubiläum des Mannheimer Auktionshauses statt. Stefan Muser, seit 1993 Inhaber des Auktionshauses, hielt seine Rede im voll besetzten Skyloft und ließ dabei die zurückliegenden Jahre Revue passieren. Weitere Festredner waren Firmengründer Dr. Helmut Crott, „U(h)r-Gestein“ Christian Pfeiffer-Belli und Reinhard Reichel von der Stiftung Deutsches Uhrenmuseum Glashütte. Nach einer kurzen Pause mit musikalischer Untermalung durch Terrence Howells am Piano ging es beschwingt ab 14 Uhr mit den Losen 501 bis 725 weiter. Das erste Top-Lot des Tages war Nr. 509, eine bedeutende Goldemail-Spindeltaschenuhr „Jupiter und Kallisto“. Das Kunstwerk mit einem Durchmesser von 36 mm wurde von Nathanael Barrow in London circa 1665 erschaffen. Mit einem Schätzpreis von 26.000 bis 32.000 Euro gestartet, übertraf dieses Beispiel überragender Emailmalerei mit dem Resultat von 48.400 Euro deutlich die Erwartungen. Auch Lot 518, eine weitere Goldemail-Spindeltaschenuhr mit beeindruckender Emailmalerei-Szene „Die Heilige Familie auf der Flucht nach Ägypten“, circa 1710 in London von Huaud / Massy erschaffen, erzielte mit einem Auktionsergebnis von 64.500 Euro deutlich mehr als erwartet. Direkt im Anschluss kam die circa 1687 von Huaut / Rayment in London hergestellte Spindeltaschenuhr im Doppelgehäuse (Lot 519) mit dem Titel „Die Anbetung der Hirten“ unter den Hammer. Dieses Meisterwerk bestach durch den außergewöhnlichen Erhaltungszustand und die selbst für Huaut‘s hohen Standard überragende Qualität der künstlerischen Ausführung rechtfertigte das beachtliche Resultat von 72.000 Euro.
Sammler der Englischen Meisteruhrmacher des späten 18. Jahrhunderts konnten die Versteigerung eines bedeutenden Taschenchronometers verfolgen. Mit Lot 540 kam eine schon durch ihre schiere Größe beeindruckende Arbeit von John Arnold unter den Hammer. Es handelte sich hierbei um das einzige noch original erhaltene Taschenchronometer Arnolds (Nummer 63) mit ZO-Unruh samt originaler Mahagonischatulle. Das in mehreren Büchern beschriebene Taschenchronometer mit einem Gehäusedurchmesser von 73 mm und einem Gewicht von 275 g war einem Sammler die Summe von 143.900 Euro wert. Die schon während den Vorbesichtigungen vielbeachtete Herrentaschenuhr von Josiah Emery (Lot 541) erzielte 59.600 Euro. Das in London circa 1782 hergestellte Meisterwerk besitzt eine frühe Ankerhemmung nach Mudge mit Stahlankerrad und Kette/Schnecke mit konstanter Kraft. Es zählt zu den nur 22 noch erhaltenen Arbeiten Emery‘s, die von ihm zwischen 1782 und 1793 geschaffen wurden.
Bei den Schiffschronometern erzielte ein von Henri Motel circa 1831 hergestelltes, hochfeines Chronometer mit Originalschlüssel und -bedienungsanleitung das herausragende Ergebnis von 48.400 Euro (Lot 576). In seinem Erhaltungszustand stellt es das wohl am besten erhaltene Marinechronometer Motels dar. Das zweite Highlight der Jubiläumsauktion war ein museales Ein-Tages-Schiffschronometer, nach den Vorlagen von Thomas Mudge gefertigt. Das circa 1796 hergestellte Chronometer ist eines der wenigen Exemplare, die noch mit der originalen Hemmung von Thomas Mudge ausgestattet sind. Im 124 x 60 mm großen, allseitig verglasten Gehäuse befindet sich das Messing-Werk mit der Nr. 24, signiert „Pennington, Pendleton and others for the Son of the Inventor 1796“. Da der Herstellungsaufwand oder der Reparaturaufwand für diese komplizierte Konstruktion zu hoch war, wurden die meisten dieser Uhren später mit einer Chronometerhemmung nach Earnshaw versehen. Einst Bestandteil der berühmten George Daniels Collection, erzielte das Lot 577 die stolze Summe von 471.200 Euro.
Eine neuwertige Goldemail Herrentaschenuhr (Lot 602), von Bovet circa 1835 in Fleurier für den chinesischen Markt produziert, überschritt mit einem Ergebnis von 101.700 Euro die Schwelle der sechsstelligen Resultate der 91. Auktion. Auch hier ging ein Bietergefecht voraus, welches den Schätzpreis annähernd verdoppelte. Eine extrem seltene, hochfeine und 165 g schwere Savonette (Lot 652) mit Minutenrepetition, zwei Jacquemarts und Chronograph, circa 1900 von Le Coultre & Co. / Favre-Leuba & Co in Le Locle hergestellt, erzielte mit stattlichen 49.600 Euro ebenfalls ein hervorragendes Ergebnis. Eines der beiden zur 91. Auktion eingereichten Drei-Brücken-Tourbillons von Girard-Perregaux (Lot 685) erzielte mit 104.200 Euro ebenfalls ein sechsstelliges Resultat. Die circa 1885 hergestellte Taschenuhr mit feinst gearbeiteter, 89 g schwerer Goldkette beeindruckte mit ihrer Größe von 58 mm und einem Gewicht von 215 g. Die mit der Nummer „01“ signierte Taschenuhr ist die Erste einer Serie von nur 24 hergestellten Exemplaren und man darf annehmen, dass Constant Girard das Drehgestell des Tourbillons eigenhändig hergestellt hat. Das letzte Top-Lot des Tages markierte eine bedeutende, schwere Herrentaschenuhr mit Minutenrepetition, Minuten-Tourbillon und Kew Class A Zertifikat samt originaler Mahagonischatulle mit Perlmutteinlage (Lot 705). Das von S. Smith & Son circa 1898 in London hergestellte Meisterwerk fand mit einem Ergebnis von 83.000 Euro ein neues Zuhause bei einem Tourbillon-Sammler.
Auktionator Stefan Muser zeigte sich am Ende des zweitägigen Auktionsmarathons sehr zufrieden mit dem Ergebnis und richtet seinen Blick bereits auf die nächste, am 14. November 2015 stattfindende 92. Auktion. Nach der an beiden Tagen versteigerten großen Menge an außergewöhnlichen Exemplaren feinster Uhrmacherkunst blickt er motiviert in die nächsten Monate, um auch für die kommende Auktion eine Auswahl, feiner und attraktiver Zeitmesser zusammenzutragen.
-
29.06.2020Angesichts der Bedrohung durch das Coronavirus (Covid-19) möchten wir darauf hinweisen, dass...
-
Werte Kund*innen und solche, die es noch werden wollten, ich schließe das Geschäft mit Ende...
-
19.05.2015Presse »
Vorbesichtigungen in Frankfurt
am Donnerstag, den 14. Mai von 14-20 Uhr
am Freitag, den 15. Mai von 9-17 Uhr
am Samstag, den 16. Mai von 8.30-10.30 UhrInternationale Vorbesichtigung der 40 Auktions-Highlights:
19.-21. März in Basel (CH) bei Antique Watches
11.-13. April in Hongkong bei Time of Switzerland (Asia Pacific) Ltd.
24./25. April in New York (USA) in der Aaron Faber Gallery
10. Mai in Glashütte im Deutschen Uhrenmuseum Vorbesichtigung in Mannheim, jederzeit nach Vereinbarung in unseren Büroräumen