Kagoshi Japani
Kagoshi Japanische Meister der Bambusflechtkunst
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Ausstellung18.09.2009 - 10.01.2010
Shōkosai I. wurde 1815 als Hayakawa Tōgorō in der Stadt Sabae in der Provinz Echizen nordöstlich von Kyōto geboren. Obwohl aus einer Samurai-Familie stammend, interessierte er sich für den als rangniedriger angesehenen Beruf des Korbflechters, den er auf einer zehnjährigen Wanderschaft durch verschiedene Provinzen erlernte. 1845 ließ er sich als Korbflechter in Ōsaka nieder, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als nationales Handelszentrum die vermögendste Stadt Japans war. Zu dieser Zeit soll Hayakawa auch den Künstlernamen Shōkosai angenommen haben. Shōko bedeutet „die Verehrung des Alten“, und –sai („Studio“) ist als Suffix in vielen Künstlernamen von Korbflechtern zu finden.
Auf die Frage des japanischen Innenministers Shinagawa Yajirō, ob er keinen Nachfolger für sein Werk einsetzen wolle, habe Shōkosai entgegnet: „Es ist ein erbärmlicher Beruf. Um ein ernst zu nehmender Korbflechter zu werden, braucht es fünf Jahre, um die Technik zu erlernen; weitere fünf Jahre, um die Augen an zahlreichen Werken der vorherigen Korbflechter zu schulen; und noch fünf Jahre, um das Hirn zu trainieren. Zusammen dauert es 15 Jahre, bis man sich selbstständig machen kann; aber um ein Meister zu werden; gar als einer zu gelten, braucht es noch weitere Jahre Übung.“ Die harte und beschwerliche Ausbildung und die Armut, die notwendig sei, um gute Werke zu schaffen, wolle er seinen Kindern nicht zumuten. Zwei seiner Söhne folgten dennoch dem väterlichen Beispiel. Vor allem Eisaburō, der fünfte Sohn Shōkosais, stieg als Shōkosai III. zur Leitfigur der Korbflechter in der Kansai-Region auf, wenn auch mit einem anderen, von freiem Flechtwerk geprägtem Stil. Shōkosai V. ein Nachfahre Shōkosai I., führt heute den vom Kultusministerium verliehenen Titel „Bewahrer wichtigen immateriellen Kulturguts“ auf dem Gebiet des Bambus-Kunsthandwerks.
Katalog: Es erscheint ein mit ca. 152 Seiten und über 50 meist farbigen Abbildungen, herausgegeben vom Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, verfasst von Nora von Achenbach, mit Beiträgen von Sybille Girmond und Irene Piepenbrock.
Eine Ausstellung zum 20-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft Hamburg – Osaka unterstützt durch die Behörde für Kultur, Sport und Medien.
Der Katalog wurde realisiert mit der freundlichen Unterstützung durch die Justus Brinckmann Gesellschaft.
Kuratorin: Dr. Nora von Achenbach, Telefon: 040/428 134 – 26 47
Pressekontakt: Michaela Hille, Telefon: 040/428 134 – 53 53, Telefax: 040/428 134 – 28 34
E-Mail: michaela.hille@mkg-hamburg.de oder presse@mkg-hamburg.de
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11 – 18 Uhr, Mittwoch und Donnerstag 11 – 21 Uhr
Museums-Eintritt: 8 € / 5 €, Mittwoch und Donnerstag ab 17 Uhr immer 5 €
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren frei