Kunsthaus Graz
James Benning Decoding Fear
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Ausstellung07.03.2014 - 01.06.2014
Und wieder scheint James Benning eine beobachtende Rolle einzunehmen: Er reflektiert die Ansichten beider Protagonisten, nimmt im eigentlichen Sinn ihre Blickwinkel (nämlich die Perspektive aus den Fenstern der beiden Hütten) ein, ohne dabei zu werten oder eine offenkundige Position zu beziehen. Verwoben mit einer Vielzahl an Gegenständen, Nachbauten und malerischen oder typografischen Reproduktionen – die Benning akribisch von Vorlagen, die in der Kaczynski-Hütte aufgefunden wurden, kopiert hat – ergibt die Zusammenschau von Filmen, Objekten und Installationen eine Geschichte, die sich in gegenübergestellten Paaren darstellt und ebenso doppeldeutig lesen lässt. Auf einer anderen Ebene erfährt die omnipräsente und immer mehr im Unbewussten stattfindende Vernetzung durch neue Technologien – die unaufhaltsam gläserne Menschen erzeugt und Geheimdiensten ebenso wie der Industrie eine Flut an Informationen über uns preisgibt – durch Benning in Form von Eisenbahnzügen, die, wie Thoreau richtigerweise darstellte, erstmals die Welt physisch synchronisierten und damit Raum und Zeit in einer zuvor nicht gekannten Weise kontrollierbar gemacht haben, eine metaphorische Analogie.
Alles in allem zeigt die Ausstellung die Bedeutung der Aussagen dieses Filmemachers mit seinem scheinbar so zeitlosen Werk gerade für die heutige Zeit, die von technischen Möglichkeiten – im positiven wie im negativen Sinn – geprägt ist. Ihr thematisch weitgefasster Bogen reicht nicht zuletzt in zwei weitere Ausstellungen des Universalmuseums Joanneum hinein: Matheliebe im Naturkundemuseum macht Mathematik, die in Bennings Werk eine zentrale Rolle einnimmt, anhand von Beispielen aus der Natur und dem Alltag sinnlich fassbar. Die zweite Spur führt nach Schloss Trautenfels, wo 2014 ein abwechslungsreicher Parcours gezeigt wird, der den Wald unter anderem als Inspiration für Kunst und Kultur sowie in seiner mythenbildenden Funktion vorstellt.
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07.03.2014 - 01.06.2014
Kunsthaus Graz, Space01, Lendkai 1, 8020 Graz
Eröffnung: 06.02.2014, 19 Uhr
Laufzeit: 07.02.-11.05.2014
Kuratiert von Charles Esche, Ilya Kabakov und Emilia Kabakov
Co-kuratiert von Peter Pakesch, Katrin Bucher Trantow und Willem Jan Renders
Information: +43-316/8017-9200
In Kooperation mit dem Van Abbemuseum, Eindhoven (NL)