Wien
AFRIKA. AFRIQUE. AFRICA. Die Sammlung Stepic
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Ausstellung26.08.2011 - 30.09.2011
NOK – 2.000 Jahre afrikanische Kunst
Die NOK-Kultur trat um etwa 500 v. Chr. auf und verschwand 500 n. Chr. im Dunkel der Geschichte. Sie hat unsere Vorstellung über figurative Skulpturen in Afrika nachhaltig verändert. Entdeckt wurde das erste NOK-Objekt aus Terracotta 1902 vom britischen Chemiker Henry William Laws in Zentral-Nigeria auf dem Jos-Plateau. Bald schon sollte es das Interesse der Wissenschafter wecken und man begann mit archäologischen Ausgrabungen in einem Kreis von etwa 150 km rund um das Dorf Nok, das von dem Volk der Ham bewohnt wurde. Erstaunlich ist, dass NOK einen engen Zusammenhang mit der Eisenverarbeitung aufweist; und das schon vor 2.500 Jahren. Kulturhistorisch sind die Terracotta-Skulpturen der NOK-Kultur von besonderer Bedeutung, da sie trotz ihres einheitlichen Stils eine Vielzahl an unterschiedlichen Gestaltungsformen aufweisen unter Betonung des Kopfes, wie das auch in der jüngeren afrikanischen Kunst verbreitet ist.
Fetische
Der Begriff "Fetischismus" geht von unserer westlich geprägten Unterscheidung von Gottheit(en) und Schöpfung einerseits und von belebter und unbelebter Natur andererseits aus. Nur Göttern und Lebewesen schreiben wir in unserem westlichen Denken – wenn überhaupt – eine Wirkungsmacht zu. Naturreligionen, wie sie heute noch fallweise in Afrika praktiziert werden, kennen diese Unterscheidungen häufig nicht. Der Fetischismus – lateinisch facticius: nachgemacht, künstlich; französisch fétiche: Zauber(mittel) – bezeichnet einen Glauben an übernatürliche Eigenschaften bestimmter auserwählter oder ungewöhnlicher, meist selbstverfertigter Gegenstände unbelebter Art und deren Verehrung. Fetische dienen der Naturheilkunde und der zerstörerischen Magie. Nagelfetische, wie man sie z. B. bei den von den Bakongo, Vili und Yombe bevölkerten Gebieten nahe der Mündung des Kongo-Flusses findet, werden dort "nkonde (i)" genannt, abgeleitet vom Zeitwort "kondo", was "jagen" bedeutet. "nkonde (i)" werden sowohl in der zerstörenden Rache- und Schadenmagie aber auch in der Bewahrung von Ordnung und Recht eingesetzt. Übeltäter werden damit verfolgt und bestraft.
Gold- und Perlenobjekte
Kostbare Gold- und Perlenobjekte, Leihgaben des Museums Liaunig in Neuhaus, Kärnten, und von Peter Liaunig erweitern die Ausstellung und geben einen interessanten Einblick in die Goldkunst der Ashanti und in die Glasperlenindustrie, die in mehreren Regionen Westafrikas, später im südlichen Afrika - besonders bei den Zulu-Völkern - blühte. Perlen waren beliebter Ersatz zum einheimischen Schmuck, der aus Messing, Lehm, Elfenbein und Straußeneierschalen gefertigt wurde. Die ersten Hinweise auf Perlenarbeiten gehen auf das 10. Jahrhundert zurück. Im 16. Jahrhundert importierte man Glasperlen aus Venedig und Böhmen, die gegen Elfenbein und Sklaven eingetauscht wurden. In ihren Traditionen sind die Ashanti, die sich im 15. Jahrhundert im heutigen Ghana angesiedelt haben, bis heute fest verwurzelt. So dienen der königliche Goldschmuck und die prächtigen Insignien immer noch bei Festivitäten und zu außerordentlichen Repräsentationszwecken der Selbstdarstellung der königlichen Familien.
Ein Katalog, der in deutscher und englischer Sprache erscheint, dokumentiert und illustriert diese außergewöhnliche Ausstellung.
Ort: Bank Austria Kunstforum, Freyung 8, 1010 Wien
Ausstellungsdauer: 26. August - 30. September 2011
Öffnungszeiten: Täglich 10.00 - 19.00 Uhr, Freitag 10.00 - 21.00 Uhr
Führungen Freitag: 18.30 Uhr (ausgenommen 16. September), Samstag 15.30 Uhr (ausgenommen 17. September), Sonntag 11.00 Uhr
Besucherservice / Tickets: T (+ 43 1) 537 33 26
Kuratorin der Ausstellung: Dr. Elisabeth Buxbaum
Ausstellungskatalog: AFRIKA. AFRIQUE. AFRICA.
Die Sammlung Stepic
Hrsg. Dr. Herbert Stepic
Texte: Univ.-Prof. Dr. Armand Duchâteau, Dr. Karl-Ferdinand Schaedler
Deutsch / Englisch, ca. 224 Seiten, ca. 150 Abb.
ISBN 978-3-85033-570-6, Preis: € 29,90
Erhältlich im Bank Austria Kunstforum.
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