Das MFAH-Konservierungsteam hat das Pergament des Mahzor mit eZooMS (Elektrostatische Zooarchäologie durch Massenspektrometrie) analysiert und festgestellt, dass es vom Kalb stammt. Viele Illuminationen sind aufgrund christlicher Zensur verloren gegangen, und einige Blätter wurden im Laufe der Jahrhunderte von früheren Besitzern, Sammlern oder Händlern ein- oder ausgeschnitten.

Im Allgemeinen umfasst die Konservierung die Behandlung des Leders auf dem Bezug des Mahzor , das sich im Laufe der Zeit abgehoben hat. Verluste und Risse des Pergaments im gesamten Buch werden repariert und stabilisiert. Das im Mahzor verwendete Pergament stammt von der Haut eines koscheren Tieres, und der Text und die Illuminationen sollen nach den gleichen strengen Richtlinien („halakha“) produziert worden sein. Die Konservierung illuminierter Manuskripte erfordert oft eine Konsolidierung – ein Prozess, der sich auf die Stärkung der Bindung zwischen Pigment und Pergament bezieht, typischerweise mit nicht-koscherer Gelatine. In der jüdischen Tradition wird normalerweise ein Schreiber („ sofer “) angeworben, um sakrale Texte wiederherzustellen. Vor Beginn der Restaurierung des Mahzor werden die Restauratoren des Museums nach ausführlichen Diskussionen mit Interessenvertretern, Forschern und Kollegen kulturell angemessene Behandlungsmethoden und -materialien festlegen, um die wesentlichen Werte des Mainzer Mahzor als kulturelles, religiöses und Forschungsobjekt zu bewahren - ein Werk von großer Schönheit.

Das Expertengremium des Restaurierungsfonds
Rachel Kaminsky, eine Kunsthändlerin aus New York, die früher die Abteilung für Gemälde alter Meister bei Christie's leitete ; Dr. Kenson Kwok, Gründer und ehemaliger Direktor des Asian Civilisations Museum und des Peranakan Museum in Singapur; Carol Pottasch , leitende Restauratorin und Konservatorin des Mauritshuis, Den Haag; Dr. Ashok Roy, Museumswissenschaftler und führender internationaler Experte für Materialien und Techniken europäischer Gemälde alter Meister; Sir Nicholas Penny , Kunsthistoriker, Autor, ehemaliger Kurator und ehemaliger Direktor der National Gallery, London, bilden das internationale Expertenkomitee, das die Entscheidung für diese Förderung im Rahmen des TEFAF Museum Restoration Fund im Jahr 2022 getroffen hat.