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Im studio nähert sich ein Ausstellungs- und Performanceprojekt der afrikanischen Kultur

Samson Ogiamien, väterlicherseits königlicher Abstammung, mütterlicherseits in das Handwerk der Gießer gleichsam hineingeboren, befindet sich im Zentrum dieses Kontexts. Er hat eine Bildhauerausbildung in Österreich (Ortweinschule Graz) absolviert und steht nicht nur zwischen zwei Kulturräumen, sondern damit auch zwischen zwei Kunstauffassungen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Hier der selbstbewusste Gegenwartskünstler, der kraft seiner Autorenschaft agiert und sich selbst definiert. Dort der royale Würdenträger, der kraft seiner Geburt als Künstler spirituell initiiert geheimen Prozessen nachgeht.

Seine Kunst beschäftigt sich grundsätzlich mit den Strukturen der Erinnerung. So hat er beispielsweise Porträtbüsten von Menschen aus Nigeria geschaffen, die hier in Österreich verstorben sind. Gleichzeitig zeigt er immer wieder, wie die besondere Form des Bronzegusses in seiner Tradition funktioniert und welche Bedeutung sie hat. Er referiert zudem seine eigene soziale Stellung als Künstler hier wie dort und stößt dabei selbstverständlich auch auf die aktuellen Fragen der Raubkunst und der Restitution von Kunstwerken nach Afrika. Er kann durch seine Kunst, die er hier in Europa betreibt, auf besondere Art und Weise auf die Ungerechtigkeit und den Missstand in Bezug auf die kulturellen Dynamiken hinweisen.

Das Ausstellungs- und Performanceprojekt zeigt die beiden Komponenten sehr eindrucksvoll. So sind neben den gegenwärtigen Erzeugnissen aus Benin City auch höchst qualitätsvolle historische Bronzen zu sehen, die auf die extrem lange Tradition hinweisen. Es sind aber auch besondere Gegenstände – beispielsweise Regalien aus seinem eigenen Besitz und seiner gesellschaftlichen Stellung entsprechend – zu sehen, die üblicherweise im Palast in Benin City aufbewahrt werden. Die Ausstellung zitiert die Ästhetik der klassischen ethnografischen Museen, eröffnet aber zusätzliche Blicke in die kulturellen Hintergründe und religiösen Zusammenhänge.

Die Neue Galerie Graz nimmt nun die Möglichkeit wahr, den in Graz lebenden Künstler Samson Ogiamien mit seinem Werk zu zeigen und damit einen Beitrag zur Diskussion um Restitution und Kulturaustausch zu leisten. Sein Weg, seine künstlerische Realität, kann gleichsam als positives Beispiel angesehen werden, wie sich Kunst, Spiritualität und soziale Besonderheiten zwischen zwei Kulturkreisen ereignen und koexistieren können.






  • 23.07.2021 - 03.10.2021
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    Universalmuseum Joanneum »

    Ausstellung: 23.07.–03.10.2021

    Performance: 06.08. und 07.08.2021, jeweils 19:45 Uhr

    www.neuegaleriegraz.at

     



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