SALON REAL / VIRTUAL
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Ausstellung17.09.2020
Mit ihrem Präsentationskonzept erweitert Michaela Stock den Begriff der Institution Galerie. Die Galerie agiert als kultureller Ort mit kreativer Qualität und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit im virtuellen als auch im realen Raum. „Das Augenmerk liegt auf dem Ineinandergreifen von realer und virtueller Welt und ihrer Kombination von akustischen, visuellen, haptischen Reizen. Mein Ziel ist es die reale Welt stärker und aktiver an der Schnittstelle zur virtuellen Welt anzudocken, um damit neue Denkansätze und Arbeitsprozesse in Gang zu setzen und auf diese Weise die interaktive Medienkunst weiterzuentwickeln“, kommentiert Michaela Stock ihr neues Galeriekonzept.
1# SALON: DENISE SCHELLMANN | ZWISCHENRÄUME
Salon 1# präsentiert die junge, österreichische Künstlerin und Pharmazeutin Denise Schellmann. Denise Schellmann sieht den menschlichen Körper in Gestalt von vielen farbigen Zellen und leeren Zwischenräumen, die sonst nur mit Hilfe von einem Mikroskop sichtbar werden. Ihr kreativer Arbeitsprozess spielt sich in einem künstlerisch-wissenschaftlichen Zwischenraum ab, aus welchem sie ständig Impulse für ihre ästhetischen Kompositionen schöpft. Dabei liegt die Betonung auf dem intuitiven zeichnerischen Prozess, welcher als solcher, eine umfassende Materiekenntnisse voraussetzt, sogar bis zum Grad des Unbewussten, automatisierten Handelns.
Ihre Bleistift- und Buntstift-Zeichnungen bestechen zuerst durch die harmonisch anmutende Farbkomposition, doch auf der Suche nach der organischen Abstraktion werden auf den unsichtbaren und schwer zugänglichen Schnittstellen alle Widersprüche und Ungereimtheiten in eine farbig ausbalancierte und wohlklingende Melodie synthetisiert. Eine eklatante Polarisierung zieht sich wie ein roter Faden durch ihre Arbeit Gelerntes, Gesehenes und Erlebtes fließt intuitiv in den Zeichnungsprozess der Künstlerin mit ein und lässt somit neue Interpretationsmöglichkeiten im Kopf der BetrachterInnen entstehen. In der Zeichnungsstruktur werden elementare menschliche und existentielle Fragen verflochten. Dem Yin-Yang Zeichen ähnlich, existieren in ihren Bildwelten gleichzeitig zwei diametral entgegengesetzte Prinzipien, die sich aufeinander beziehen und auf gewisse Weise ergänzen: Materie und Zwischenraum, Kunst und Wissenschaft; Bild und Wort oder Kreativität und Strukturiertheit um nur einige aufzuzählen. In ihrem Manifest The Arscientic Andism bezeichnet Schellmann diese Zwischenräume als Andism. So stehen in ihren neuen Kunstwerken schmetterlingsartige Formen fürs Nachdenken über das eigene Leben und das persönliche Wachstum in ungewissen Lebensumständen. Vergleichbar mit der Metamorphose eines Schmetterlings und seiner Verwandlung von der Raupe zum wunderschönen Falter reflektiert dieser Prozess Eigenschaften wie Fragilität, Stärke und Unabhängigkeit.
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