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Hamburg

Willy Fleckhaus. Design – Revolte – Regenbogen

Hamburg

Konzipiert ist das Heft entsprechend des Titels für die Generation der Zwanzigjährigen. Wie die Jugend der Sechziger Jahre gilt es als „peppig und provokativ.“ Für das Frauenbild der Zeit sind die Fotos des bei München lebenden Amerikaners Will McBride prägend. Er zeigt keine Glamourbilder. Seine Frauen sehen aus wie Studentinnen im Hörsaal oder werden als lebensfrohe und unbeschwerte Gestalten außerhalb der bürgerlichen Gesellschaft stilisiert. McBride verwendet oft extreme Perspektiven und vielfach gelingen ihm Bildideen, die immer wieder nachgeahmt werden. Zum bekanntesten Twen-Model dieser Zeit wird die Münchnerin Uschi Obermaier. Auch wenn häufig über Stars aus Kultur und Politik berichtet wird, habe Twen „nicht mit Idolen“ gehandelt, sondern mit „Idealen“, sagt Theobald im Rückblick über sein Blatt.

Die Ausstellung
Von den drei Schwerpunkten der Ausstellung steht die Zeitschrift Twen eindeutig im Vordergrund. Ein großes und entscheidendes Gewicht liegt dabei auf originalen Fotografien, oft ganzen Strecken, aus denen Fleckhaus seine Bildreihen zusammenstellt. In großen Aufnahmen zu sehen sind Stars wie Juliette Greco, Tina Turner, Jean Paul Belmondo oder Mick Jagger. Viele große Fotografen der Zeit sind vertreten, allen voran Will McBride, aber auch Richard Avedon mit seinen Porträts oder Ulrich Mack mit seiner berühmten Pferdeserie. Zu den gezeigten Illustratoren zählen herausragende Amerikaner wie Ben Shahn, der eine Reihe der frühen Titelillustrationen liefert, und Heinz Edelmann mit seinen poppigen Beatles, die in Yellow Submarine die Welt in einen psychedelischen Farbschleier tauchen. Eine große Rolle spielen auch Fleckhaus‘ Arbeiten für Suhrkamp und andere Verlage. 1959 konzipiert er die Bibliothek Suhrkamp mit schlichter Typografie auf weißem Grund und einem zurückhaltend umlaufenden Farbstreifen. Ab 1963 erscheint die Edition Suhrkamp in jeweils einfarbigen Taschenbuchbänden, deren Buchrücken jedoch, in korrekter Erscheinungsfolge aufgestellt, einmal durch das Farbenspektrum wandern. Nach 48 Bänden beginnt der Regenbogen von neuem. Es folgen weitere Taschenbuch-Reihen, unter anderem auch für den Insel-Verlag. Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung ist die Person Fleckhaus selbst. In der gesamten Ausstellung ist er mit Zitaten, Fotos, Skizzen und persönlichen Erinnerungsstücken präsent.

Einen optisch überraschenden und abschließenden Höhepunkt bilden die schwarz umrandeten Hefte für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Erneut finden sich hier eindrucksvolle Porträtfotografien und ein Bildjournalismus voller Originalität und Klarheit. Fleckhaus‘ Umgang mit Bildausschnitten und mehr noch seine Motivwahl sind freier und unabhängiger geworden und verleihen den äußerlich unscheinbaren Heften einen bleibenden Wert.

Die umfangreiche Ausstellung wurde von dem Sammler und Kenner Hans-Michael Koetzle in Zusammenarbeit mit dem Museum für Angewandte Kunst in Köln und dem Museum Villa Stuck in München erarbeitet.






  • 20.01.2017 - 07.05.2017
    Ausstellung »

    Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr, Do 10-21 Uhr | Eintritt: 12 € / 8 €, Do ab 17 Uhr 8 €, bis 17 J. frei



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  • twen, Nr. 12, 1966, Fotografie: Sam Haskins, Grafik: Willy Fleckhaus, © Foto: Carsten Wolff, Fine German Design, Frankfurt am Main
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    Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
  • Willy Fleckhaus, edition suhrkamp, Suhrkamp Verlag, Reihenentwurf 1963, © Suhrkamp Verlag
    Willy Fleckhaus, edition suhrkamp, Suhrkamp Verlag, Reihenentwurf 1963, © Suhrkamp Verlag
    Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
  • Plakat „Spectaculum“, Suhrkamp Verlag, um 1961, Grafik: Willy Fleckhaus, © Foto: Carsten Wolff, Fine German Design, Frankfurt am Main
    Plakat „Spectaculum“, Suhrkamp Verlag, um 1961, Grafik: Willy Fleckhaus, © Foto: Carsten Wolff, Fine German Design, Frankfurt am Main
    Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
  • Vorwerk Geschäftsbericht, 1982, Grafik: Willy Fleckhaus, © Foto: Carsten Wolff, Fine German Design, Frankfurt am Main
    Vorwerk Geschäftsbericht, 1982, Grafik: Willy Fleckhaus, © Foto: Carsten Wolff, Fine German Design, Frankfurt am Main
    Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
  • Quick, Nr. 15, 1963, Fotografie: Will McBride, Grafik: Willy Fleckhaus, © Foto: Hans Döring
    Quick, Nr. 15, 1963, Fotografie: Will McBride, Grafik: Willy Fleckhaus, © Foto: Hans Döring
    Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
  • Donald Barthelme „Schneewittchen“, Suhrkamp Verlag, 1968, Illustration: Osterwalder, Umschlag: Willy Fleckhaus, © Foto: Carsten Wolff, Fine German Design, Frankfurt am Main
    Donald Barthelme „Schneewittchen“, Suhrkamp Verlag, 1968, Illustration: Osterwalder, Umschlag: Willy Fleckhaus, © Foto: Carsten Wolff, Fine German Design, Frankfurt am Main
    Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
  • twen, Nr. 6, 1969, Fotografie: Guido Mangold, Grafik: Willy Fleckhaus, © Foto: Hans Döring
    twen, Nr. 6, 1969, Fotografie: Guido Mangold, Grafik: Willy Fleckhaus, © Foto: Hans Döring
    Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg