Ulrike Müller
The old expressions are with us always and there are always others
Die Sammlungspräsentation Always, Always, Others
Parallel zu und in Verbindung mit ihrer Einzelpräsentation verantwortet Ul rike Müller gemeinsam mit mumok Kuratorin Manuela Ammer die Neuaufste llung der Werke der klassischen Moderne aus der Sammlung – eine Sammlung, die weitaus vielfältiger ist, als vergangene Präsentationen dies vermuten lassen. Neben oft gezeigten Positionen wie André Derain, Oskar Kokoschka oder František Kupka finden sich da rin beispielsweise Werke des ungarischen Künstlers Béla Kádár, der Abstraktion und eine folkloristisch anmutende Formensprache verknüpfte, des französischen Künstlers André Beaudin, dessen Tierdarstellungen die Formelhaftigkeit des Kubismus unterliefen , od er der in Wien beheimateten Künstlerinnen Mathilde Flögl und Friedl Dicker, deren Arbeit en im Bereich der angewandten Kunst soziale und politische Realitäten gestalten wollten. Die klassische Moderne im mumok ist vielstimmig.
Um diese Vielstimmigkeit zum Sprechen zu bringen , inszenieren die Kuratorinnen einen Dialog mit einem weiteren selten gezeigten Sammlungsbereich : den eklektischen 1970er - Jahren, deren alternative Körperbilder und Identitätsentwürfe die klassische Moderne plötzlich erstaunlich „unklas sisch“ und verblüffend aktuell erscheinen lassen. Werke der österreichischen Künstler_innengruppe Neue Wirklichkeiten, der Chicago Imagists, des Pattern and Decoration Movement sowie der Gugginger Gruppe stellen auf je unterschiedliche Weise die Frage nach dem „Anderen“ in der Kunst – nach Geschlechterverhältnissen, Populärkultur, Autodidaktik und Handwerk. Sie eröffnen einen Blick, der auch die klassische Moderne als eine Formation von Suchbewegungen ausweist, die maßgeblich vom „Anderen“ bestimmt ist.
Vielstimmigkeit zwischen Abstraktion und Figuration
Vier Gruppierungen deuten die vielen Zwischentöne an, die zwischen Abstraktion und Figuration liegen: Textil und Tektonik fokussiert auf die stofflichen Dimensionen des Bildkörpers, auf Malerei als Masker ade, als Be - /Verkleidung und als Dekor. Folklorismen fragt nach den Zusammenhängen von Avantgarde und Kreativität als anthropologischer Konstante – das Lokale, das Populäre und das Naive als affektiver Bezugsrahmen. Die Gruppe der Metamorphosen widmet sich dem Spiel mit Ambiguitäten und Zwischenzuständen: Tiere und Landschaften erweisen sich als Motive des Wandels, die auch Material und Form in Bewegung versetzen. Körper unter Druck schließlich befasst sich mit dem Verhältnis des Individuums zu gesellschaft lichen Normen – mit der Spannung, die entsteht, wenn Figur und Struktur miteinander in Konflikt geraten.
Die Titel beider Ausstellungen nehmen Bezug auf die Zeitschrift Others: A Magazine of New Verse , die von 1915 bis 1919 erschien und Gedichte und Text e von Autor_innen wie Djuna Barnes, T.S. Eliot, Mina Loy, Marianne Moore, Ezra Pound und Man Ray veröffentlichte. Others verstand sich als eine experimentelle Plattform, die programmatisch das gesellschaftliche und künstlerische Innovationspotenzial des „ Anderen“ behauptete: vom freien Vers bis hin zu feministis chen und queeren Perspektiven.
Katalog
Ulrike Müller Always, Always, Others H erausgegeben von Manuela Ammer und Dancing Foxes Press . Mit einem Vorwort von Karola Kraus und Textbeiträgen von Manuela Ammer, Rachel Haidu und Ulrike Müller. Deutsch - englisch, ca. 80 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen. Ausstattung: Softcover . Dancing Fox es Press, Brooklyn/NY.
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10.10.2015 - 31.01.2016MUMOK »
Öffnungszeiten
Montag: 14–19 Uhr
Dienstag bis Sonntag: 10–19 Uhr
Donnerstag: 10–21 UhrEintritt
Normal € 10,–, Ermäßigt € 8,– bzw. € 7,–