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Buddenbrookhaus

Kafka - Der ganze Prozess

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„In gänzlicher Hilflosigkeit kaum 2 Seiten geschrieben. […] Aber ich weiß daß ich nicht nachgeben darf, wenn ich über die untersten Leiden des […] Schreibens in die größere auf mich vielleicht wartende Freiheit kommen will.“ (1.9.1914)

„Wieder kaum 2 Seiten. […] [E]in Dumpfsein, das immer wieder kommt und immer wieder überwunden werden muß. […] [D]ie große Hilfe des Schreibens [will] ich mir jetzt nicht mehr entreißen lassen […].“ (13.9.1914)

„Ich habe mir eine Woche Urlaub genommen, um den Roman vorwärtszutreiben. Es ist bis heute […] mißlungen. Ich habe wenig und schwächlich geschrieben.“ (7.10.1914)

„14 Tage, gute Arbeit zum Teil, vollständiges Begreifen meiner Lage. […] ich habe noch eine weitere Woche Urlaub genommen.“ (15.10.1914)

„Seit 4 Tagen fast nichts gearbeitet, immer nur eine Stunde und nur paar Zeilen, aber besser geschlafen, Kopfschmerzen dadurch fast verloren.“ (21.10.1914)

„Fast vollständiges Stocken der Arbeit.“ (25.10.1914)

„Gestern nach langer Zeit ein kleines Stück gut vorwärtsgekommen, heute wieder fast nichts […]. Und es ist nicht einmal Versagen, ich sehe die Aufgabe und den Weg zu ihr, ich müßte nur irgendwelche dünne Hindernisse durchstoßen und kann es nicht.“ (1.11.1914)

„nichts mehr gearbeitet, zum Teil auch deshalb, weil ich mich fürchtete eine gestern geschriebene erträgliche Stelle zu verderben. Der vierte Tag seit August, an dem ich gar nichts geschrieben habe.“ (3.11.1914)

„Leere Verzweiflung“ (25.11.1914)

„Ich kann nicht mehr weiterschreiben. Ich bin an der endgiltigen Grenze, vor der ich vielleicht wieder Jahre lang sitzen soll, um dann vielleicht wieder eine neue, wieder unfertig bleibende Geschichte anzufangen.“ (30.11.1914)

„Unbedingt weiterarbeiten, es muß möglich sein trotz Schlaflosigkeit und Bureau.“ (2.12.1914)

„Gestern zum erstenmal seit längerer Zeit in zweifelloser Fähigkeit zu guter Arbeit. […] Wieder eingesehn, daß alles bruchstückweise […] Niedergeschriebene minderwertig ist und daß ich zu diesem Minderwertigen durch meine Lebensverhältnisse verurteilt bin.“ (8.12.1914)

„Statt zu arbeiten […] in fertigen Kapiteln gelesen und sie zum Teil gut gefunden.“ (13.12.1914) „Jämmerliches Vorwärtskriechen der Arbeit, vielleicht an ihrer wichtigsten Stelle dort wo eine gute Nacht so notwendig wäre.“ (14.12.1914)

„Gar nichts gearbeitet.“ (15.12.1914)

„schrieb ruhig 3 Stunden“ (19.12.1914)

„Seit August gearbeitet, im allgemeinen nicht wenig und nicht schlecht, aber weder in ersterer noch in letzterer Hinsicht bis an die Grenzen meiner Fähigkeit, wie es hätte sein müssen, besonders da meine Fähigkeit aller Voraussicht nach (Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Herzschwäche) nicht mehr lange andauern wird. Geschrieben an Unfertigem: Der Proceß, Erinnerungen an die Kaldabahn, Der Dorfschullehrer, Der Unterstaatanwalt und kleinere Anfänge. An Fertigem nur: In der Strafkolonie und ein Kapitel des Verschollenen, beides während des 14 tägigen Urlaubs. Ich weiß nicht, warum ich diese Übersicht mache, es entspricht mir gar nicht.“ (31.12.1914)

„fast unfähig den Proceß fortzusetzen.“ (6.1.1915)

„Ich glaube heute einzusehen, wie eng meine Grenzen sind, in allem und infolgedessen auch im Schreiben.“ (17.1.1915)

„Ich werde solange ich in die Fabrik gehen muß nichts schreiben können. Ich glaube es ist eine besondere Unfähigkeit zu arbeiten die ich jetzt fühle, ähnlich jener, als ich in der Generali angestellt war. Die unmittelbare Nähe des Erwerbslebens benimmt mir trotzdem ich innerlich so unbeteiligt bin, als es nur möglich ist, jeden Überblick […].“ (19.1.1915)

„Ende des Schreibens. Wann wird es mich wieder aufnehmen? […] Die mit Aufgabe des Schreibens sofort eintretende Schwerfälligkeit des Denkens, […]. Möge ich den einzig hiebei denkbaren Gewinn genießen: bessern Schlaf.“ 20.1.1915 „Ich lasse nichts nach von meiner Forderung nach einem phantastischen nur für meine Arbeit berechneten Leben, sie [Felice Bauer] will stumpf gegen alle stummen Bitten das Mittelmaß, die behagliche Wohnung, Interesse für die Fabrik, reichliches Essen, Schlaf von 11 Uhr abends an, geheiztes Zimmer, […].“ (24.1.1915)

„wieder zu schreiben versucht, fast nutzlos.“ (29.1.1915)

„Die alte Unfähigkeit. Kaum 10 Tage lang das Schreiben unterbrochen und schon ausgeworfen. Wieder stehn die großen Anstrengungen bevor. Es ist notwendig förmlich unterzutauchen und schneller zu sinken als das vor einem versinkende.“ (30.1.1915)

„Vollständige Stockung. Endlose Quälereien.“ (7.2.1915)






  • 13.02.2015 - 31.05.2015
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    Die Lübecker Museen »

    Adresse
    Königstraße 9-11
    23552 Lübeck

    Öffnungszeiten
    01.01.-31.03. | Di-So | 11-17 Uhr
    01.04.-31.12. | Di-So | 10-17 Uhr

    Eintrittspreise
    Erwachsene / Ermäßigte / Kinder:
    6 / 3 / 2 €



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