Auktion Kunst
Auktion Kunst und Antiquitäten Kunstauktionen Düsseldorf
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Auktion12.09.2009
Spieglein, Spieglein an der Wand ... mit dieser Frage mag sich bereits vor über 500 Jahren ein süddeutscher Meister beschäftigt haben. Seine Interpretation einer zauberhaften ‚Madonna mit dem Christusknaben' in geschnitztem und farbig gefasstem Holz wurde über Generationen in sächsischem Familienbesitz weitervererbt bis sie jetzt ihren Weg in die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt fand und dort zur Taxe von 6.000,- € Bild 12 zum Aufruf gelangt. Auch der Rumäne Dimitri Chiparus hat sich eingehend mit diesem Schönheitsideal beschäftigt, bevor er seine ‚Ägyptische Tänzerin' zum ersten Mal auf der Bühne auftreten ließ (Taxe 13.500,- €) Bild 45. Zur gleichen Zeit war auch der aus Schlesien stammende Ernst Seger davon überzeugt, dass seine Tänzerin - eine ästhetische grazile Variante aus Bronze und weißem Marmor - die Schönste im ganzen Land sei ... (Taxe 1.400,- €) Bild 73.
Aus Russland, dem Land zwischen Orient und Okzident, stammen zwei große, aufwendig gearbeitete Abendmahlskelche. Beide Arbeiten beherbergte das Ikonenmuseum Recklinghausen 1986 in ihrer Ausstellung ‚Kirchenschätze des christlichen Glaubens' (Taxe 1.800,- EUR und 2.800,- EUR) Bild 447 und 448. Hervorragend ist auch Rudolf Otto von Ottenfelds ‚Kosake im russischen Hochgebirge vor bäuerlichem Gehöft' (Taxe 12.000,- EUR) Bild 415. Alexander Amandus von Wahl malte die ‚Bewaffneten Tscherkessenreiter im Gebirge' (Taxe 5.800,- EUR) Bild 416, während Mikolaj Iwansiuk ‚Zwei Kosakenreiter in weiter Steppe' galoppieren lässt (Taxe 1.200,- EUR) Bild 417.
Wer hat von meinem Tellerchen gegessen ... 31 Teile des Tafelservices ‚Flora Danica', die das Düsseldorfer Auktionshaus in ihrer Porzellanofferte bereit hält, hätten dieses Problem schon frühzeitig lösen können. Die Vorlagen für das aus badischem Privatbesitz eingelieferte und am Auktionsmarkt äußerst begehrte Kopenhagener Service stammen aus dem botanischem Werk ‚Flora Danica' des Botanikers Georg Christian Oeder (Taxe 6.000,- EUR) 475 a und 475 b. Mehrere märchenhafte Bilder hat auch KPM-Berlin auf Porzellan gebannt: ‚Die drei Parzen' von Friedrich Paul Thumann (Taxe 2.400,- EUR) Bild 459, ‚Venus und der Orgelspieler' nach einem Motiv von Titian (Taxe 800,- EUR) Bild 461 und ‚Die Junge Zigeunerin' nach einer Vorlage von Eugen von Blaas (Taxe 600,- EUR) Bild 462 kommen allesamt mit äußerst günstigen Taxen zum Aufruf und lassen interessante Bietgefechte erwarten. Bedeutend ist eine wohl in Sèvres gefertigte große Prunkdeckelvase mit aufwendig gestalteter Doré-Montierung. Mit fein gemalten Watteauszenen gehört die Arbeit zu den schönsten Porzellanstücken der Auktion (Taxe 1.500,- EUR) Bild 469.
Im Bereich Jugendstil vereint eine höchst seltene und große Segerporzellan-Ziervase aufwendig bemaltes Porzellan mit einer vollendeten Form (Taxe 1.000,- €) Bild 571. Bertold Löffler entwarf 1910 für die Wiener Werkstätten den ‚Putto mit zwei Füllhörnern', der in schwarz-weiß konturierter Glasurmalerei 1912 in der Frühjahresausstellung des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie in Wien gezeigt wurde. Das extrem rare Modell wurde erstmals 1910 von der ‚Wiener Keramik' in sehr geringen Auflagen hergestellt und wurde in den letzten Jahren mit dieser Bemalung auf dem Kunstmarkt nicht mehr angeboten (Taxe 22.000,- €) Bild 564.
Wer hat mit meinem Löffelchen gegessen ... Georg Jensen wird diese Frage heute sicherlich kaum noch beantworten können. Wo jedoch 123 Teile seines berühmten Bestecks ‚Konge' geblieben sind, dessen Entwurf Johann Rohde um 1917 lieferte, kann Hargesheimer & Günther beantworten, die das umfangreiche Sortiment an bedeutendem Jensen Silber zur Taxe von 2800,- € Bild 556 anbieten. Aus dem Besitz des alten Reichskanzlers Graf Bernhard von Bülow, der dem mecklenburgischen Adelsgeschlechts von Bülow abstammte, wurden ein Paar aufwendig gearbeitete, prunkvolle Deckelterrinen mit Unterschalen und Adelswappen eingeliefert, die zur Taxe von 3.800,- € Bild 581 zum Aufruf gelangen.
Fliegende Teppiche wie in Tausendundeiner Nacht vermag Hargesheimer & Günther noch nicht anzubieten, dafür jedoch eine große Anzahl an bedeutenden antiken Heriz-Teppichen. Ein höchst seltener Manchester-Keshan (Amritsa) mit einer enormen Größe von fast 4 auf 7 Meter Länge (Taxe 2.800,- €) Bild 877, versprechen dem Düsseldorfer Auktionshaus fliegende Preise. Nicht aus dem Morgen-, sondern aus dem Abendland stammt eine bedeutende Tapisserie, die wohl um 1580/1600 in Antwerpen gefertigt wurde und Tobias in Begleitung des Erzengels Raphael beim Fangen des Fisches zeigt, dessen Galle die Blindheit seines Vaters heilen sollte (Taxe 2.800,- €) Bild 876.