Moderne Kunst zwei Spanier an der Spitze
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Auktion30.11.2018
1888 zieht es den 32-jährigen Henri Moret nach Pont-Aven, wo sich um Paul Gauguin eine Reihe von Malern auf die Suche nach der ursprünglichen Landschaft der Bretagne gemacht hat. Die Begegnung mit Gauguin prägt die künstlerische Entwicklung des jungen Moret in diesen Jahren nachdrücklich. Wie kaum einem Maler gelingt Moret die Verknüpfung von impressionistischem Landschaftsverständnis und dem Synthetismus Gauguins. Unser großformatiges Gemälde "Gros temps” von 1898 ist ein seltenes frühes Zeugnis für sein herausragendes Talent, das Wesen der ursprünglichen Natur der bretonischen Landschaft auf die Leinwand zu bannen (Lot 203, € 100/150.000). Max Liebermann, der für die impressionistischen Schilderungen seines Wannseegartens berühmte große Berliner Maler, findet noch gegen Ende des 19. Jahrhunderts seine bevorzugten Themen während seiner langen Sommeraufenthalte in den Niederlanden. Die angebotene, 1897 entstandene Studie „Zwei Mädchen aus Laren“ reiht sich ein in eine kleinere Anzahl von heute zumeist als verschollen geltenden oder im musealen Besitz befindlichen Ölskizzen zu dem in zwei Fassungen 1898 gemalten „Schulgang in Laren“ (Lot 200, € 100/150.000). Paula Modersohn-Becker hat “Brustbild zweier Jungen vor Landschaft“ um 1901 gemalt. Bildnisse dieser Art sind im Werk Modersohn-Beckers keine Seltenheit. Aber das Unvermittelte, mit der die Künstlerin die Köpfe der beiden Jungen in Szene setzt, erstaunt doch zunächst und bindet alle Aufmerksamkeit des Betrachters beim Studieren der Gesichter (Lot 202, € 100/150.000).
Christian Rohlfs besucht 1904 erstmals die mittelalterliche Stadt Soest in Westfalen und ist begeistert von den Straßen und Plätzen, Kirchen, Türmen und Fachwerkhäusern. Malt Rohlfs 1906 und 1907 erste Porträts von den markanten Kirchen und Türmen noch im Duktus und in Gedanken an Werke van Goghs, so emanzipiert er sich im Laufe der Jahre und entwickelt für die Soester Häuser- und Straßenansichten eine kompakte Geschlossenheit und erzeugt eine Gleichzeitigkeit von Statik und Bewegung (Lot 216, € 100/120.000). Eines der berühmtesten wie populärsten Werke von Ernst Barlachs ist „Der singende Mann“ von 1928. Nach dem Tod seines Galeristen Paul Cassirer 1926 ermuntert Alfred Flechtheim, der die Betreuung des bildhauerischen Werks von Barlach übernimmt, den bis dahin in Holz „verbissenen“ Bildhauer, vermehrt Bronze für seine bildhauerische Umsetzung einzusetzen. Nach dem Güstrower Ehrenmal von 1927 gehört der „Singende Mann“ also zu den ersten Skulpturen, die Barlach mit „Lust und Überzeugung“ in dem für ihn neuen Material denkt (Lot 229, € 100/120.000).
Emil Nolde ist mit zahlreichen Papierarbeiten präsent, darunter zwei frühe Werke von seiner Südsee-Reise 1913/1914 („Dschunke“, Lot 208 für € 45/55 000 bzw. „Kopf einer Südseeinsulanerin nach rechts“, Lot 209 für € 60/80.000) und mehrere spätere Blumenstücke wie „Sonnenblume und gelbe Dahlienblüte“ von 1930/35 für € 120/140.000 (Lot 231). Das zur selben Zeit entstandene Aquarell „See mit zwei blauen Booten vor Berglandschaft“ wird für € 100/120.000 (Lot 230). Mit Lesser Urys um 1915/1920 gemalter „Nächtliche Straßenszene Berlin (In den Zelten)“ wird eines seiner typischen Bilder präsentiert: Die Großstadt als malerisches Motiv, in dem Bewegung, Tempo, Licht und Dunkelheit regieren und Ury als Schilderer des nächtlichen Treibens – möglichst im Regen, im spiegelnden Gegenlicht der Droschken und Gaslaternen (Lot 201, € 80/120.000).
Die Offerte wird abgerundet von einer frühen Murnauer Landschaft Gabriele Münters aus der Zeit um 1912 (Lot 205, € 60/80.000). Das kleine Format reduziert die Landschaft mit den umgebenden Bergen zu einer damals aufregend neuen Farbkomposition. Hans Purrmann ist mit einer der seltenen mediterranen Landschaften seines Œuvres von 1912 vertreten („Landschaft mit Palme“, Lot 204, € 50/70.000), unter den expressionistischen Blättern ragt u. a. ein bedeutendes Aquarell Erich Heckels aus dem gleichen Jahr 1912 („Vorm Bad“, Provenienz Sammlung Hans Koch, Lot 207, € 70/80.000) hervor. Auch Ernst Ludwig Kirchners farbintensive Gouache „Zwei Bauern im Gespräch“ von um 1920 ist zu erwähnen (Lot 215, € 40/50.000). Während zwei frühe Arbeiten von Georges Grosz von 1918 bzw. 1920 die Berliner Gesellschaft satirisch nachzeichnen (marktfrisch aus Privatbesitz, „Berliner Salon“ Lot 218 und „Straßenszene, Berlin“ Lot 296, € 20/30 000 bzw. € 18/20 000) ist Otto Dix u.a. mit Nachkriegswerken der 1940er und 1960er Jahre vertreten, darunter das Gemälde „Zwei Kinder im Garten mit Sonnenblumen (Marcella und Nana)“ (Lot 238 A, € 50/60.000).
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30.11.2018Auktion »
Lempertz-Auktion 1121 Vorbesichtigung Köln Katalog online / Live-Auktion
30. November 2018, 17.00 Uhr, Köln 24. – 29. November
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