Militär Auktionen
75. Auktion der Hermann Historica GmbH, München - November 2017
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Auktion06.11.2017 - 17.11.2017
Polnisch Historisches Museum, Muri
Künstler, Designer, Philosoph und feuriger Patriot, setzte sich Zygmunt Stankiewicz (1914 – 2010) zeit seines Lebens für die Belange seiner polnischen Heimat ein. Kämpfte er zunächst in Polen gegen die deutschen Angreifer, verfolgte er diesen Kampf später von französischem Boden aus. Ab 1942 fand er Aufnahme, wie weitere 13.000 seiner Landsleute, in der Schweiz, blieb aber seiner polnischen Heimat stets eng verbunden. So trug er über Jahrzehnte mit großem Fachwissen und ebensolcher Leidenschaft eine Sammlung zur bewegten polnischen Geschichte vom Mittelalter bis in die heutige Zeit zusammen, für die er ab 1955 im Familiensitz seiner Gattin in Schloss Muri bei Bern eigens das Polnisch Historische Museum einrichtete. Die Ausstellung umfasste zahlreiche Waffen und Rüstungsteile aus der bedeutenden Historie Polens vom 16.-19. Jahrhundert, berücksichtigte die Militärgeschichte der beiden Weltkriege und warf besonderes Augenmerk auf den polnischen Widerstand im Exil. Unter den einzigartigen Belegen der 177 Lose umfassenden Kollektion, die nun geschlossen in der 75. Auktion angeboten werden kann, finden sich so exquisite Stücke, wie ein husarischer Kürass aus dem 17. Jahrhundert oder aus gleicher Zeit, eine silbermontierte, rubin- und smaragdbesetzte osmanische Karabela. Die Rüstung, bestehend aus zweiteilig geschlagenem Helm, Kragen, zwei Schultern sowie zusammengehöriger Brust- und Rückenplatte, ist charakteristisch in Schüben gearbeitet, dekoriert mit Messing-Zierbesatz sowie Buckelnieten und kann ab 28.000 Euro ersteigert werden. 8.000 Euro müssen dagegen für die kostbare Karabela mit Elfenbeingriffschalen aufgebracht werden, deren Klinge mit goldeingelegter Inschrift "IOANNES. III. REX POLONIARUM - A. DOMINO VENIT PAX & VICTORIA." versehen ist.
Historische und militärgeschichtliche Objekte
Von europäischen Herrscherhöfen kommen erneut hochbedeutende Sammlerstücke im Kapitel der Militaria zur Auktion. Herausragend hier, ein en détail dokumentiertes Stück aus dem Besitz des letzten deutschen Kaisers, Kaiser Wilhelm II. (1859 - 1941). Der Marschallstab, 1908 anlässlich seines 20jährigen Regierungsjubiläums vom preußischen Offizierskorps übereignet, ist identisch zu den Marschallstäben der Zeit gearbeitet, jedoch nicht mit Edelsteinen belegt. Bereits in den zwanziger Jahren gelang das einmalige Stück preußischer Geschichte mir der Versilberung der vom kaiserlichen Hausministerium verwalteten Besitztümer in private Hände. Heute müssen für den in Gold, Silber, Emaille und Samt gefertigten Stab mit aufgelegtem Monogramm des Kaisers "WR II", preußischer Krone sowie Benennung von Anlass und Widmenden, mindestens 35.000 Euro aufgebracht werden. Leckerbissen für Sammler mit uniformkundlichem Interesse bieten sich zudem mit einer ganzen Gruppe besonderer Effekte mit alten authentischen Etiketten aus der kaiserlichen Familie.
Von jeher sehr gefragt sind die in Material und Verarbeitung kostbaren Objekte aus dem persönlichen Besitz von Kaiserin Elisabeth von Österreich (1837 - 1898). In der 75. Auktion können seltene Stücke ihrer exklusiven Garderobe angeboten werden. Das engtaillierte Oberteil eines schwarzen Seidenmoiree-Kleides aus der Zeit ihrer Trauerphase, hier um 1897/98, zeigt sich mit Pailletten- und Perlenbesatz sowie Tüllband in besonders schöner Erhaltung. Gebote sind hierfür ab 7.500 Euro willkommen. Mit gleichem Startpreis, der Rock einer Ballkleidgarnitur aus cremefarbener Seide mit Schleppe aus Brokat, diese feinst silberfarben und weiß mit Rosenzweigen und -blüten bestickt, um 1880.
Einzigartig sind auch die Lose, die im Rahmen einer kleinen Sammlung von Erinnerungsstücken aus der persönlichen Verwendung von Papst Johannes XXIII. (1881 - 1963) dem interessierten Publikum präsentiert werden. Zusammengetragen und bewahrt von einem Biographen des hochgeschätzten, seit 2014 heiliggesprochenen Papstes, stehen so unvergleichliche Objekte, wie sein Camauro aus feinem roten Tuch mit Hermelinbesatz und sein goldener Dornenring mit Christuskopf je ab 2.000 Euro zur Auktion. Belege einer großen militärischen Karriere kommen von dem bayerischen Jagdflieger, Ritter des Militär-Max-Josef-Ordens und Träger des Pour le Mérite Max von Müller (1887 - 1918) zur Versteigerung. Sein persönliches, überaus beeindruckendes Fliegerzimmer mit Aufsatzschrank, Schreib- und Pour le Mérite-Tisch sowie weiteren Utensilien, zeigt sich in hochwertigster handwerklicher Fertigung und ist auf 45.000 Euro taxiert. Aus gleicher Quelle, eine von Kaiser Wilhelm II. anlässlich der Pour le Mérites-Verleihung übereignete KPM-Deckelvase mit Darstellung des hochrangigen Ordens und eines Luftkampfes zweier Adler, im Aufruf für 12.500 Euro und ein Ehrenbecher „Dem Sieger im Luftkampf“, der ab 10.000 Euro ersteigert werden kann.
Im Katalog der historischen und militärhistorischen Objekte überzeugen zu dem bedeutende Blankwaffen, so ein Geschenksäbel für Felix von Bourbon-Parma (1893 - 1970), dem Bruder von Zita, der letzten österreichischen Kaiserin und ungarischen Königin. Der Säbel M 1904 für Offiziere der Kavallerie mit Taxe von 11.000 Euro ist terzseitig mit dem Namen der Eltern "Robert. Maria Antonia", auf der quartseitig mit dem Segensspruch "Sub tuum praesidium confugimus Sancta Dei Genitrix" versehen. Schön auch, für 8.000 Euro im Aufruf, ein goldeingelegter Galadegen aus Tula um 1800, der mit feinster Verarbeitung und reichhaltiger Gelb,- Rot,- und Grüngoldeinlagen in Form von gravierten Blüten und Blättern am Knauf besticht.
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