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Herbstauktion der Hermann Historica 2015

Militär

Alte Waffen
Ganz ausgezeichnet ist auch in diesem Herbst wieder die Vielfalt an mittelalterlichen Blankwaffen. Bereits in vorherigen Auktionen erregten die sehr erfolgreichen Versteigerungen von Schwertern aus der Schlacht von Castillon (1453) große Aufmerksamkeit. Gesamt ist eine Gruppe von rund 80 mittelalterlichen Schwertern aus der Lidoire nahe des Kampfschauplatzes Castillon-la-Bataille dokumentiert. Die nun angebotene Blankwaffe zählt nach Einschätzung des Hauses zu einer der schönsten der Gesamtgruppe überhaupt. Das eindrucksvoll prächtige gotische Schwert zeigt eine sehr breite, kräftige, sich gleichmäßig zur Spitze hin verjüngende, zweischneidige Stoßklinge mit leichtem Mittelgrat. An der breiten Angel finden sich noch Reste des Griffholzes und der eiserne Scheibenknauf ist mit gravierten Zierlinien und Medaillons versehen. Ein einzigartiges wie geschichtsträchtiges Stück, das ab 35.000 Euro eine neue Sammlung bereichern kann. Ebenfalls von größter Seltenheit ist ein „Astknauf-Schwert“, ein Schwert zu anderthalb Hand, das in diesem Fall um 1550/60 in der Schweiz gefertigt wurde. Die gemarkte und in allen Teilen originale Blankwaffe beeindruckt mit einer sehr langen zweischneidigen Klinge, eisernem Spangengefäß und sechsfach spiralig geschnittenem Knauf. 15.000 Euro müssen hierfür mindestens aufgebracht werden. Für ein französisches Luxus-Jagdschwert, vollends verziert mit jagdlichen Motiven, aus dem ausgehenden 16. Jahrhundert, sind dagegen schon Gebote ab 20.000 Euro gefordert. Gemarkt von einer Brescianer Klingenschmiede, überzeugt die Waffe mit aufwändigster Veredelung. So zeigen Gefäß und Hilze ein reiches silbertauschiertes Dekor mit halbplastisch aufgelegten Figuren auf graviertem und ziseliertem Grund.

Dass das Augenmerk auf Schutz und Zier im Mittelalter nicht nur den menschlichen Kämpfern galt, beweist unter anderem eine seltene spätgotische Rossstirn. Der mehrteilig gearbeitete Chamfron mit dekorativer Flutung, prägnantem Dorn und fein gebördelten Rändern zeigt die Abnahmemarken der Stadt Nürnberg, wo er um 1480/90 gefertigt wurde. Ein ausgesprochen schönes Stück, das ab 20.000 Euro ersteigert werden kann. Ebenso begeistern kann die Arbeit eines kunstfertigen, spanischen Schmieds aus dem 17. Jahrhundert. Das Paar Prunk-Steigbügel und die Radsporen sind aus durchbrochen geschnittenem Schmiedeeisen gefertigt, beidseitig mit reliefierten silbernen Doppeladlern sowie Silbereinlagen versehen. Raritäten die jeder Sammlung zur Zier gereichen und ab 6.500 Euro zu Versteigerung stehen. Sehr schön auch, ein spätgotischer Rennhut mit einer Taxe von 15.000 Euro, der um 1490 vermutlich in Innsbruck einteilig geschmiedet wurde. Der seltene, speziell für das Plankengestech entwickelte Turnierhelm beeindruckt durch eine schwere massive Verarbeitung, die bei Treffern die Lanzenspitzen abgleiten ließ und so die Wucht des Aufpralls minderte.

Asien, Orient und Afrika
Überzeugend in Vielfalt und Qualität ist auch in diesem Herbst wieder das Angebot an Losen aus Afrika, dem osmanischen Reich, Indien sowie Japan und China. In kostbarster Verarbeitung mit einem Griff aus schwerem, teilvergoldetem Silber mit reichem geschnittenen und niellierten Dekor, präsentiert sich eine auf 1913 datierte Prunkschaschka. Das einmalig schöne Stück aus Dagestan, dessen Knauf als plastischer Pferdekopf gestaltet ist, kommt mit einer Taxe von 9.000 Euro zur Auktion. Die kunstvoll gearbeiteten Blankwaffen aus dem osmanischen Reich und Indien erfreuen sich seit Jahren der stetig wachsenden Begeisterung internationaler Sammler. So überzeugt auch die weitere Offerte von einem indischen Kandschar aus dem ausgehenden 17. Jahrhundert mit geschnittenen Lotus- und Irisblüten am edelsteineingelegten Jadegriff im Aufruf für 7.500 Euro; über einen auf 4.500 Euro taxierten silbermontierten osmanischen Shamshir von 1817 mit Griffschalen aus Rhinozeroshorn, bis hin zu einer überaus dekorativen korallenbesetzten Djambia, osmanisch aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, Startpreis 2.800. Herausragend zudem ein Paar goldtauschierter persischer Panzerplatten, Char Aina, die auf 1783 datiert und ab 8.500 Euro zu ersteigern sind. Brust- und Rückenplatte sind mit umlaufender Goldtausia versehen und zwei ebenfalls goldtauschierte Kartuschen belegen Datierung und Namen des Besitzers. Würde und Status des Trägers könnten kaum wertiger untermalt sein.






  • 27.10.2015 - 07.11.2015
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    Hermann Historica »

    Viewing times: October 20th - October 23rd, October 26th and October 31st between 2pm and 6pm and November 3rd between 6pm and 9pm

Ein Paar goldtauschierte Panzerplatten (Char Aina), Persien, datiert 1783.   SP: 8500 Euro


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  • Spätgotischer Rennhut aus Süddeutschland, vermutlich Innsbruck, um 1490. SP: 15000 Euro
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  • Marmor-Grabstein eines Venators, römisch, drittes Jahrhundert nach Christus. SP: 35000 Euro
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  • Bedeutendes Miniatur-Kästchen, Michel Mann, Nürnberg um 1600. SP: 7500 Euro
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  • Seltene spätgotische Rossstirn mit Nürnberger Marke um 1480/90. SP: 20000 Euro
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  • Kaiserin Elisabeth von Österreich – Korallenarm­band, diamantbesetzt. SP: 25000 Euro
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  • Helm M 1852 der Königlich Bayerischen Leibgarde der Hartschiere. SP: 9000 Euro
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  • Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha - Orden vom Schwarzen Adler 1842. SP: 10000 Euro
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